Ein kriminalistischer Spaß

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yellowdog Avatar

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Der britische Schriftsteller Anthony Horowitz bringt in seinem zweite Roman um den Privatdetektiv Daniel Hawthorne amüsanterweise Fiktion und Realität zusammen, indem der Autor selbst als Hauptfigur auftritt. Ein Buch hat er (sowphl die reale wie fiktive Person) schon über Hawthorne geschrieben, dies soll der zweite werden. Dazu muss der Detektiv begleiten.
Der Fall ist der Mord an dem Scheidungsanwalt Richard Pryce.
London als Schauplatz verleiht der Handlung Atmosphäre.

Anthony Horowith schreibt auch Drehbücher, daher erstaunt es nicht, das filmische Aspekte relativ oft reflektiert werden, z.B. trägt da ein Mann eine braune Lederjacke „wie eine Erinnerung an die alte Fernsehserie Starsky & Hutch, es gibt Poster von Matrix und Star Wars und Filmstars wie Tom Cruise oder Meryl Streep werden erwähnt.
Zu den Running Gags gehört, dass viele Werke von Horowitz immer wieder erwähnt werden, z.B. Alec Rider, wobei der Name immer wieder falsch genannt wird und das Hawthorne ihn immer wieder jovial „Sportsfreund“ nennt.

Ich finde übrigens, dass Mord in Highgate nicht verfilmbar ist, weil dann der literarische Witz weg wäre. Aber wer weiß, Horowitz traue ich zu, dass er Lösungen findet.

Ich mag die Lässigkeit im Stil des Autors, gepaart mit viel Ironie.

Ich habe aber auch Kritikpunkte. Den Fall fand ich relativ langweilig und der angeblich geniale Detektiv Daniel Hawthorne ist eine zeitgemäße Mischung aus Hercule Poirot und Sherlock Holmes. Als Figur beeindruckt er mich nicht.
Das muss aber vielleicht auch nicht sein. Er dient Horowitz mehr als Verneigung an die klassischen Kriminalroman-Autoren Conan Doyle und A.Christie.

Und es ist spürbar, was für Spaß dem Autor das Buch gemacht hat und das überträgt sich auf den Leser.