Kommt nicht ganz an den ersten Fall heran

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stephaniep Avatar

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Ein erfolgreicher Scheidungsanwalt wurde in seinem Haus erschlagen. An der Wand findet sich eine rätselhafte Botschaft. Bereits nach kurzen Ermittlungen scheint der Fall gelöst, schließlich hat eine Feministin wenige Tage zuvor dem Scheidungsanwalt mit dem Tod gedroht. Dennoch gehen die Ermittlungen weiter und es finden sich immer mehr Motive und potenzielle Täter.

Anthony Horowitz Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig, macht aber viel Freude beim Lesen und hat mich super unterhalten. Der Schreibstil ist unaufgeregt und dadurch wirkt der Fall etwas distanziert. Ich kam aber schnell in diese ungewöhnliche Schreibweise und konnte der Handlung problemlos bis zum Ende folgen. Im Buch findet sich keine nervenzerreißende Spannung aber dafür jede Menge britischer und trockener Humor. Mir persönlich waren manche Szenen zu unspektakulär für einen Krimi und ich hätte oftmals etwas mehr Spannung erwartet. Allerdings konnte mich die Auflösung wirklich überraschen, hier hat der Autor sein ganzes Potenzial genutzt.


Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und facettenreich. Besonders gelungen finde ich Hawthorne. Er ist ein wirklich interessanter, wen auch etwas unsympathischer und verschrobener Charakter, der wie auch schon im ersten Fall etwas rätselhaft wirkt. Erst im Laufe des Buches erfährt man etwas mehr über ihn und sein Leben, hat aber am Ende immer noch den Eindruck, dass er sehr rätselhaft ist.


FAZIT:
In „Mord in Highgate“ bleibt Horowitz seinem eigenen Schreibstil treu. Es fehlt an Spannung, dafür überzeugen allerdings der britische Humor und die interessanten Figuren. Ich denke, dass vor allem Fans von Agatha Christie bei diesem Buch auf ihre Kosten kommen. Ich vergebe daher 4 Sterne!