Nicht so originell wie der erste Band

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rebekka Avatar

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Nach dem ersten Buch über Detektiv Hawthorne „Ein perfider Plan“, der mir ganz gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt auf den zweiten Band dieser neuen Reihe von Anthony Horowitz. Ein Autor, der wie Dr. Watson einen Detektiv bei der Arbeit begleitet und anschließend darüber berichtet, ist ja wirklich mal was anderes.

Bei der Lektüre des Romans hielten sich die Spannung und das Lesevergnügen dann allerdings in Grenzen. Ein Scheidungsanwalt wird mit einer Flasche Chateau Lafite Rothschild im Wert von 2000 Pfund erschlagen und sofort gibt es eine Verdächtige. Passionierte Krimileser wissen natürlich auf der Stelle, dass sie es nicht gewesen sein kann, weil das zu einfach wäre. Also tauchen Detektiv Hawthorne und sein Begleiter Horowitz tief in die Vergangenheit des Opfers ein und suchen dort nach Feinden des Toten und damit möglichen Tätern.

Leider verfällt der Autor im Verlauf des Buches aber wieder in den gleichen Fehler, der mich schon bei der Lektüre des ersten Bandes gestört hatte: Horowitz lässt ständig einfließen, welche erfolgreichen Fernsehserien aus seiner Feder stammen, wie berühmt er ist und mit welchen bekannten Regisseuren er schon zusammengearbeitet hat. Diese Selbstbeweihräucherung, der unsympathische Detektiv Hawthorne und die noch unangenehmere Polizistin Cara Grunshaw gingen mir schließlich so auf die Nerven, dass das anfängliche Lesevergnügen zum Frust mutierte. Hinzu kam, dass der Fall selbst bei weitem nicht so originell war wie der im Vorgänger-Buch und mir das Motiv für den Mord schon ziemlich früh klar war.

Schade, eigentlich. Denn der flüssige, witzige Schreibstil von Anthony Horowitz gefällt mir ansonsten sehr gut.