Solider englischer Krimi

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Wer andere Bücher von Anthony Horowitz kennt weiß, dass man als Fan guter traditioneller Krimis selten enttäuscht wird, wenn man seine Werke liest. So ging es mir auch mit „Mord in Highgate“. Originell ist, wie schon im ersten Band der Reihe um den geheimnisvollen Ermittler Daniel Hawthorne, dass Anthony Horowitz sich selbst in diesem Krimi spielt. Daher hat man das Gefühl, dass er als Insider berichtet und erlebt die Geschichte aus seiner Perspektive. Die Story ist eigentlich schnell erzählt: Richard Pryce, ein bekannter Londoner Scheidungsanwalt, wird erschlagen in seinem Haus aufgefunden. Die Tatwaffe ist eine sündhaft teuere Flaschen Rotwein - verwunderlich, denn Pryce lebte abstinent. Hawthorne übernimmt die Ermittlungen und findet zahlreiche Verdächtige. Hat Akira Anno, die exzentrische Autorin den Anwalt ermordet? Er hatte dafür gesorgt, dass die Scheidung von ihrem Mann Adrian Lockwood für sie zum finanziellen Desaster wurde. Warum sagt der Mann von Richard Pryce die Unwahrheit darüber, wo er in der Tatnacht gewesen ist? Und was hat ein Jahre zurückliegender Unfall in einer Höhle in Yorkshire mit dem Verbrechen zu tun? Fragen über Fragen, die das ungleiche Duo Horowitz/Hawthorne beantworten muss. Zum eigentlichen Mordfall hinzu kommt noch das Geheimnis dazu, das den Detektive selbst umgibt. Es ist wohl der Grund, warum er aus dem Polizeidienst entlassen wurde. Das Buch bleibt spannend bis zum Schluss, wo die Geschichte noch einmal eine unerwartete Wendung nimmt. Angenehm finde ich, dass die Story ohne jede unnötige Brutalität auskommt und nur ganz auf die „handwerkliche“ Ermittlungsarbeit setzt. Die Freunde althergebrachter englischer Krimis Im Stile von Agatha Christie werden auf ihre Kosten kommen. Die Umschlaggestaltung ist eher auch traditionell gewählt, aber durchaus passend und ansprechend.