True Crime der besonderen Art

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
danib83 Avatar

Von

Mit dem Autor Anthony Horowitz bin ich das erste Mal über die Serie Alex Rider bekannt geworden, und auch im Krimi beziehungsweise Roman "Mord in Highgate" wird diese Serie öfter mal zum Thema, da der Autor selbst als Ermittler tätig ist. Gemeinsam mit seinem Partner, dem ehemaligen Polizisten Daniel Hawthorne, begibt er sich auf eine spannende Entdeckungsreise um einen Mordfall. Der Getötete starb durch eine Weinflasche und nun gilt es herauszufinden, wer einen solchen Mord an einem Scheidungsanwalt verüben könnte. Die Personen, die befragt werden, beschreibt Horowitz äußerst genau und man lebt quasi mit dem Ermittler mit. Doch Hawthorne weiß immer ein bisschen mehr als Anthony und so wird man erst zum Schluss auf das dann doch recht logisch aufbereitete Ende aufgeklärt. Während der Lektüre stellt man natürlich Mutmaßungen an, wer es auf den Scheidungsanwalt abgesehen haben könnte, aber den Mörder/die Mörderin/die Mörder (ich will nicht spoilern) konnte ich nicht ausfindig machen.
Ich fand die Aufmachung des Romans super, denn man lebt mit den Detektiven mit, man taucht ein in eine Geschichte, die auch abseits des Mordfalls spielt. Das auch im Buch angedeutete Genre des "True Crime" kommt im Roman sehr gut heraus. Auch wenn es dem Autor beziehungsweise dem Protagonisten oft nicht sehr gut ergeht (Verfolgungsjagd, Einschränkungen beim eigenen Filmdreh, Zwischenfälle mit der Polizei, Verletzungen), bleibt er dennoch 'dran' und arbeitet bis spät nachts an seinen Notizen.
Auch das Cover gefällt mir gut. Was ich auch toll finde, ist, dass es diesmal scheinbar keinen Unterschied in der Covergestaltung des englischen Originals und der deutschen Fassung gibt.
Der Schreibstil gleicht einer Mischung aus Tagebuch und essayhaftem Text. Für mich auf jeden Fall ein wunderbarer Krimi und sicher nicht mein letzter Horowitz! Es gibt ja auch schon einen Vorgängerband mit dem Privatdetektiv Daniel Hawthorne - auch diesen möchte ich sehr gerne noch lesen. Für den zweiten Teil war es aber nicht notwendig, da viele Dinge, die vermutlich schon im ersten Teil vorkamen, nochmals erläutert wurden.