Ein Krimi fast wie Urlaub

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misspider Avatar

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Es gibt Krimis, die verströmen ein unmittelbares Urlaubsgefühl, auch wenn man die Gegend vielleicht noch gar nicht kennt. So geht es mir auch bei diesem Krimi, der mich sofort in das beschauliche Tessin versetzt. Und obwohl das Wetter nicht erwähnt wird, habe ich das Gefühl sofort die wärmende Sonne auf der Haut spüren zu können, wenn man in der örtlichen Osteria eine kleine Pause einlegt und die Seele baumeln lässt. Das mag auch am gelungenen Cover liegen, das sofort die Urlaubslust weckt.
Die Dorfbewohner verströmen eine sehr sympathische Gelassenheit, und so kann man sich sehr gut mit Moira identifizieren, die von außerhalb zu Besuch kommt und sich auch erst wieder akklimatisieren muss. So erfasst man durch ihre Augen die Gegend und die Leute, und man kann sich nur schwer vorstellen, dass gerade hier irgendetwas Böses passieren könnte - wenn nur der Prolog nicht wäre, der mir gleich zu Anfang einen eisigen Schauer über den Rücken gejagt hat. So steht man der Idylle gleich misstrauisch gegenüber und hält Ausschau nach den Rissen in der trügerischen Fassade.