Spannend und unterhaltsam

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rebekka Avatar

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Wie nicht anders zu erwarten, ist Anthony Horowitz‘ neuester Krimi wieder äußerst spannend und unterhaltsam. Diesmal ist der Autor selbst ein Mordverdächtiger und als solcher auf die Hilfe seines Sidekicks Daniel Hawthorne angewiesen – obwohl er ihm kurz zuvor die Zusammenarbeit aufgekündigt hatte. „Ich werde nie ein Buch mit dem Titel „Hawthorne ermittelt“ schreiben", hatte er dem genialen Ex-Polizisten an den Kopf geworfen und sich anschließend seinem Theaterstück „Mindgame“ zugewandt. Dass die Theaterkritikerin, die dieses Stück genüsslich verrissen hatte, mit einem Dolch im Bauch enden und alle Hinweise auf ihn selbst hinweisen würden, konnte er ja nicht ahnen.

Auch diesmal hat sich Horowitz einen wendungsreichen, spannenden Plot einfallen lassen. Natürlich ist er nicht der Mörder, auch wenn seine Fingerabdrücke an der Waffe und seine DNA-Spuren auf der Leiche dafür sprechen. Glücklicherweise gibt es noch jede Menge andere Verdächtige. Sie haben alle ein nachvollziehbares Motiv und es macht Spaß zu lesen, wie Hawthorne die Hinweise zusammenträgt, aufdröselt und in einen neuen Kontext stellt. Klar, dass er am Schluß den wahren Täter ermittelt und ihn in einer Art Hommage an Agatha Christie in Hercule-Poirot-Manier vor versammelter Mannschaft mit seinen Beweisen konfrontiert.

Ich gebe zu, die beiden Hauptcharaktere sind mir nicht besonders sympathisch. Der eine ist ein unfreundlicher Menschenfeind, der andere ein Angeber, der mit seinen Bestsellern und seinen Kontakten zu bekannten Persönlichkeiten prahlt. Aber sei es drum: der Krimi ist flüssig geschrieben und sehr gut konstruiert. Die Leserinnen und Leser wissen immer genau so viel wie der Detektiv und können deshalb gut miträtseln. Für Liebhaber guter, klassischer Whodunnits genau das Richtige.