Starker Spannungsbogen

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Phil Brennan, nach Familientragödie und Koma aufgrund einer Dozentenstelle als Psychologin seiner Frau Marina mit Tochter Josephina in deren alte Heimat Birmingham gefolgt, wird zu seinem ersten Mordfall an neuer Wirkungsstätte gerufen. Eine tote Frau, künstlich zurechtgemacht wie eine Puppe, wird tot in einem Haus aufgefunden, dessen Inneneinrichtung genau der des Puppenhauses entspricht, das ebenfalls Teil der Einrichtung ist. Das Haus nur kurz angemietet, trotz der Vorweihnachtszeit nicht mit der üblichen Weihnachtsdekoration versehen, einziger Hinweis auf den Mieter Glenn McGowan liefern Weihnachtskarten und sein Kontakt mit der Immobilien-Agentur. Ist es Glenn, der, wie wir nach einem Szenen- und Perspektivwechsel erfahren, mit der Puppe aus dem Puppenhaus, der exakten Kopie der Toten, durch die Straßen läuft? Welchen unheimlichen Wunsch hatte die Frau, die sich selbst wie eine Puppe kleidet und zurechtmacht? Wollte sie sterben?
Tania Carver, d.h. das Autorenpaar Martyn und Linda Waites, führen die Leserinnen und Leser nah an ihre Protagonisten heran, ohne wiederum gleich zu viel zu verraten. Schon allein das erste Kapitel, in dem es um die Puppen-Frau geht, wirkt unheimlich und gleichzeitig so interessant, dass man einfach weiterlesen muss. Auch wenn man die vorangegangenen Teile der Serie um Marina Esposito nicht kennt, findet man denke ich gut in die Geschichte hinein. Besonders, da ihr Mann Phil als erster Auftritt, bevor sie in Erscheinung tritt.
Der Titel, einem Lied entlehnt, muss mit dem weiteren Geschehen zu tun haben, während der Originaltitel "The Doll's House" mehr auf die Geschehnisse des in der Leseprobe enthaltenen Teils eingeht. Auch wirkt das Original-Cover weitaus düsterer als die Hand, die nach Blumen - oder ins Leere? - greift auf dem giftgelben Hintergrund. Aufgrund der Farbe fällt das Buch in jedem Fall auf, und die Beliebtheit der Esposito-Reihe spricht für sich.