Das Leben ist kostbar

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Das Debüt der Autorin Monika Maifeld hat mich tief beeindruckt. Die außergewöhnliche Geschichte des Romans ist von Wärme und Herzlichkeit geprägt und verströmt seinen eigenen Zauber.

Dr. Martin Hallberg, ein junger erfolgreicher Anwalt, fühlt sich für den Tod seiner Exfrau verantwortlich und meint folglich das Recht verwirkt zu haben glücklich weiter leben zu dürfen. Er bestraft sich selbst, in dem er sein Leben kurzerhand wegwirft: Er gibt sein luxuriöses Leben auf und wird freiwillig zum Bettler und Vagabunden. Kurz vor Weihnachten beschließt er, sich das Leben zu nehmen. Er fährt dazu an einen einsamen Platz am Kamm eines Weinbergs, um sein Vorhaben spät in der Nacht auszuführen, verfasst einen Abschiedsbrief an seine Geschwister und steckt diesen in seinen Mantel.

Gerade zu dieser Zeit fährt Dr. Alexandra Novak bei Eis und Schnee zu ihrer Mutter um mit ihr gemeinsam das Weihnachtsfest zu feiern. Sie kommt mit ihrem Fahrzeug am Weinberg ins Rutschen und das Auto überschlägt sich am Hang einige Male, bevor es zum Stehen kommt. Als Martin diesen Unfall bemerkt, eilt er zum Unglücksort und rettet Alexandra buchstäblich in letzter Minute aus dem Wagen, bevor dieser Feuer fängt.

Alexandra, ist zwar bewusstlos, kann jedoch noch erkennen, dass sie ein unbekannter Mann mit angenehm warmer Stimme gerettet hat und sie noch mit seinem Mantel zudeckt. Als die Sanitäter am Unfallort eintreffen ist Martin schon verschwunden. Er möchte Fragen aus dem Weg gehen. Lediglich sein Mantel und der darin befindliche Brief sind noch am Ort verblieben.

Martin erkannte bei der Rettung der jungen Frau wie wertvoll und zerbrechlich das Leben ist und versprach Gott sich doch dem Leben zu stellen und es nicht wegzuwerfen.

Nach Alexandras Entlassung aus dem Krankenhaus macht Martin sich auf den Weg, um seinen Mantel zu holen.

Bei der Begegnung kommt es zwar zunächst zu vielen Verwicklungen und Missverständnissen, doch fühlen sich Alexandra und Martin nach und nach auf unerklärliche Art und Weise zueinander hingezogen. Wie kann ein vermeintlicher Bettler und eine Akademikerin ein gemeinsames Leben haben?

Die hohe Bildung und die einwandfreie Erziehung passen irgendwie nicht zum "Penner" Martin. Was ist ihm zugestoßen, dass er so ein Leben führt?

Die Autorin unterstreicht die außergewöhliche und enorm interessante Geschichte über einmalig und perfekt zur Story passende Charaktere. Ihre vielen lebendigen Attribute lassen sie lebensecht in ihrer Welt agieren und sind sehr gut in Szene gesetzt. Der ganze Roman lebt von einer nahezu magisch präsenten Herzlichkeit und Wärme. Gerade diese Atmosphäre ist es, die mich ganz besonders von den Fähigkeiten der Autorin überzeugt hat. Es ist schon ein besonderes Talent notwendig so eine permanente emotionale Präsenz zu schaffen.

Martha ist eine fürsorgliche und herzliche Mutter. Sie wirkt wie der Kitt zwischen den von ihren Gefühlen hin und hergerissenen Personen. Obwohl Martha erschreckende Tatsachen über Martin weiß, gibt sie diesem Menschen stets eine Chance.

Martin ist ein gebildeter junger Mann, der allzeit hilfsbereit ist und gerne zupacken kann. Das Leben und das damit verbundene Schicksal hat ihm übel mitgespielt.

Alexandra ist eine sehr verantwortungsbewusste Ärztin, die vor kurzer Zeit ihre internistische Praxis eröffnet hat. In ihrer freien Zeit liest sie für ihr Leben gerne Märchen aus aller Welt. Sie findet, dass die Realität schlimm genug sei. Dies soll nur als Beispiel dienen wie geschickt die Autorin dem Leser auf solche Weise einen tiefen Einblick in die Psyche der Protagonisten bietet und ist für mich somit ein weiterer Beweis für das hohe Talent und einfühlsame Können der Autorin Monika Maifeld.

Die mühelose Lektüre des Romans ist durch seine schöne, unkomplizierte Sprache garantiert. Die kurzen Kapitel laden dazu ein immer weiter zu lesen. Ganz besonders hübsch fand ich, dass jedes der Kapitel - einem Tagebuch gleich - mit Datum und Tagesangaben beginnt. Das flüssig zu lesende Buch und die hochinteressante, unterhaltsame und kurzweilige Story machten es mir nahezu unmöglich diesen Roman weg zu legen.

Besonders schön fand ich die Perspektivwechsel und die Gedanken der Protagonisten, die in kursiven Schrift gehalten sind.

Alles in Allem war für mich "Morgen ist es Liebe" eine angenehm niveauvolle Unterhaltungslektüre par excellence, der seinen Leser zeigt wie gut ein Neuanfang sein kann und wie wertvoll das Leben ist. Wie immer - bei so schönen Romanen - legt man das Buch nach der letzten Seite mit großem Bedauern weg, denn man hätte noch so gerne weiter und weiter gelesen.

Ein herzlicher Dank daher an die Autorin für diese sehr schöne Leistung und die wunderschönen Stunden während der Lektüre ihres Romans. Ein großes Dankeschön an den Knaur Verlag für die Publikation sowie vorablesen.de.