Eine Weihnachtsgeschichte im Märchengewand

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blondesgift17 Avatar

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"Morgen ist es Liebe" startet mit einem Unfall und einem versuchten Selbstmord, der Unfall verhindert den Selbstmord, da der "Mörder" die Unfallfahrerin aus ihrem Auto rettet, bevor es lichterloh brennt.
So rettet er nicht nur ihr Leben, sondern auch das seine.

Da der Protagonist Martin vor seinem Selbstmord einen Abschiedsbrief geschrieben hatte, welcher sich in seinem Mantel befand, den er Alexandra zum wärmen übergelegt hatte, macht er sich auf die Suche nach dem Brief, nachdem er bemerkt hatte, dass dieser mit ihr und dem Mantel ins Krankenhaus gefahren war.

Die Suche nach dem Brief erzählt die Story dieses Romans. Wie er den Brief zurück erhalten will, wie er dazu kam sich das Leben nehmen zu wollen, warum er Alex das Leben gerettet hat, wie sie so lebt, wie der Unfall ihr Leben verändert, wie die "gemeinsame" Nacht ihrer beider Leben wechselseitig beeinflussen wird. Angesiedelt zur Weihnachtszeit, ohne jedoch in weihnachtlichen Kitsch zu verfallen. An manchen Stellen schon vorhersehbar aber nicht abgedroschen oder zu unrealistisch.

Besonders hat mir an dem Buch gefallen, dass Martin ein Bettler ist, der eben in dieser besonderen Zeit von der Mutter der Verunfallten in ihr Leben gelassen wird. Warum er dort auftaucht und wie dies gelingt, soll dem Buch entnommen werden. Aber die Parabel auf den Bettler ist wunderschön gewählt, auch das Spiel mit den eigenen Vorurteilen gelingt wunderbar. Zu einer anderen Zeit oder in einer anderen Situation hätte diese nicht in gleicher Weise wirken können.

Ein kleiner feiner Roman, der den Leser für einen Moment aus dem Alltag aussteigen lässt, ohne das er zuviel fordert. Für zwischendurch genau richtig, auch wenn es nicht die größte Literatur ist.
Ein Weihnachtsschmöker.