Happy End auf ganzer Linie

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
hennie Avatar

Von

Gleich vorweg: Der Debütroman von Monika Maiwald ließ sich trotz einiger Schwachstellen gut lesen. Ich habe mich nicht gelangweilt. Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch eine Leseprobe. Und die sprach mich wirklich sehr an. Das war mein erster Eindruck, den ich so niederschrieb:

„Die Nacht war kalt genug zum Sterben.“ Das ist der unheildrohende Einstieg zu „Morgen ist es Liebe“. Sterben, das will unbedingt ein junger Mann an einem kalten Wintertag im Dezember. Es ist Dr. Martin Hallberg, Rechtsanwalt von Beruf, mit einer gutgehenden Kanzlei. Er hatte alles geregelt für sein Ableben und machte sich bereit. Warum nur? Was ist ihm Schlimmes widerfahren? Man möchte ihm zurufen: „Halt ein, warte doch noch!“ Da kommt ihm das Schicksal in Gestalt der jungen und attraktiven Ärztin Alexandra Novak in die Quere. Sie verunglückt in ihrem Auto in den Weinbergen. Ganz in seiner Nähe. Er leistet sofort erste Hilfe und bevor das Rettungsfahrzeug eintrifft, ist Martin verschwunden und vergißt seinen Mantel mit dem Abschiedsbrief in der Tasche...

Wie ein verzweifelter, lebensmüder, junger Mann durch einen Zufall zum Lebensretter und dadurch abgehalten wird, sich sein eigenes Leben zu nehmen, das hat schon was. So dachte ich! Die Geschichte dehnte sich aber über 421 Seiten. Sie war vorhersehbar, aber in die Länge gezogen durch die vielen komischen, banalen, absurden Zwischenfälle. Weniger wäre mehr gewesen. Ein ums andere Mal überlegte ich mir, so führt sich doch niemand auf. Sowohl Alexandra, die promovierte Ärztin, als auch Martin, der Anwalt, verhielten sich nicht ihrem Alter und ihrem beruflichen Status entsprechend. Seine Bedenken, seine verwinkelten Überlegungen konnte ich oft nicht nachvollziehen und sie agierte hier und da wie eine verzogene Göre, wie ein Burgfräulein, wie eine Adlige aus einem vergangenen Zeitalter.
Ab und zu wirken die Dialoge zudem etwas hölzern, gestelzt, sehr umständlich, wie als wäre da im nachhinein noch versucht worden etwas passender zu machen. Die Grenze zum Kitsch wurde fast erreicht.
Ein warmherzig und liebenswerter Charakter gelang der Autorin mit Martha, der Mutter von Alexandra. Ihre Reaktionen und ihr Verhalten konnte ich meistens nachvollziehen. Aber auch sie wirkte manchmal wie „aus der Zeit gefallen“.
Die Handlung beginnt kurz vor Weihnachten und endet eine Woche nach Neujahr, genau gesagt vom 21. Dezember bis zum 8. Januar. Das Datum ist gleichzeitig die Überschrift jedes Kapitels.

Wer Herz/Schmerz/Geschichten mag ist bei „Morgen ist es Liebe“ gut aufgehoben. Winter- Weihnachtsstimmung dazu, ein kuscheliges Plätzchen auf dem Sofa. Dann paßt es!