Weihnachtsroman mit Happy End

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xuscha01 Avatar

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Klappentext:


"Eine eisige Nacht kurz vor Weihnachten: Die junge Ärztin Alexandra verunglückt auf dem Heimweg von einer Feier mit dem Auto. Sie wird bewusstlos und wäre dem Tode geweiht, würde ein Unbekannter sie nicht aus dem Wagen ziehen. Doch als Polizei und Sanitäter am Unglücksort eintreffen, ist der Retter nicht mehr da. Martin Hallberg ist an jenem Abend in den winterlichen Weinberg gekommen, um sein Leben zu beenden. Diese bitterkalte Nacht kurz vor Weihnachten sollte seine letzte sein – doch da ereignete sich genau vor seinen Augen der Unfall. Die Erinnerung an die zarte, verletzte junge Frau, die er aus dem Autowrack gezogen hat, lässt ihn nun einfach nicht mehr los – und die Sorge um den Abschiedsbrief in seiner Manteltasche, der niemals in fremde Hände gelangen darf. Aber der Mantel ist zusammen mit der jungen Frau im Rettungswagen verschwunden …"


Kurz vorweg:

Der Roman von Monika Maifeld lässt sich gut lesen, auch wenn es sich anfangs zieht und an vielen Stellen vorhersehbar ist. Ich als Liebesromanleserin empfand es deshalb oft eher enttäuschend als spannend, dass das Vorhergesehene erfüllt wurde. Gefesselt hat es mich tatsächlich erst nach Hälfte des Buches.


Charaktere:

Für mich gibt es zu viele Charaktere in diesem Roman, die teilweise auch überflüssig sind. Hier hätte man mit weniger Personen mehr in die Tiefe der Hauptfiguren gehen können und eventuell schon eher Martins Vorgeschichte, seine Gefühle, Gedanken und Gründe für seine Selbstmordversuche und die Flucht aus München erwähnen können. So wurden viele Figuren eingeführt, blieben in der Ausführung jedoch eher oberflächlich beschrieben. Z.B. ist Simon Ehnen mit seiner Familie solch ein Protagonist für mich. Die Krankheit der Zwillinge würde ich ebenfalls dazu zählen. Auch ohne ihn und die Krankheit hätte eine Lösung zu dem Fall führen können.
Ganz plötzlich war für mich der Tod des Reporters Jochen Marx. Gerade noch präsent und im nächsten Moment - tot. Viel ausführlicher wurde über ihn nicht mehr berichtet (einmal kurz als Jean-Claude Martha von deren Freundschaft erzählte).
Die Hauptprotagonisten Alexandra, Martin und Martha sind mir sympathisch, auch wenn sie durch ihre persönlichen Probleme und Schicksalsschläge in der Konversation etwas geheimnisvoll sind. Besonders Martha wächst einem ans Herz, weil sie so gutmütig ist.

Schreibstil:


Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Zu Beginn musste ich mich jedoch erstmal reinfinden, wer das Gelesene jetzt denkt. Denn es wird oft schon nach einem Absatz die Perspektive gewechselt. Gerade noch liest man die Gedanken von Martin und nach dem Absatz auf einmal die von Alexandra. Das wirkt verwirrend, sodass man manches doppelt lesen muss. Nach den ersten Kapiteln habe ich die Schreibweise verstanden und dann war es kein Problem mehr.

Zum Inhalt:


Ob das alles tatsächlich im realen Leben so passieren würde, ist nicht immer nachzuvollziehen. Aber der Glaube an die Liebe auf den ersten Blick und das schicksalhafte begegnen von zwei Personen, die zusammengehören, lässt einem warm ums Herz werden.

Fazit:

Für mich ist es ein schöner weihnachtlicher Liebesroman gewesen, den ich eingekuschelt in eine Decke bei schmuddeligem Wetter gelesen habe. Da hat mir der Glaube an die Liebe auf den ersten Blick ein wenig Sonne im Innern beschert. Mehr Tiefe und weniger Charaktere würden die Konzentration mehr auf die Hauptfiguren lenken und den Leser mehr fesseln, weil so die Neugier mehr geweckt wird und das Verständnis für das Handeln größer ist.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.