Abbruch oder Aufbruch?

Warmherzig und bissig zugleich, dass kann Ildikó von Kürthy besonders gut. Bekannt geworden ist sie mit ihren flotten Liebesromanen und mittlerweile ist sie nachdenklicher im Ton und besonnener mit ihren Themen. Das Leben ist harter Tobak, aber sie lässt sich und ihren Figuren trotzdem weder die Butter vom Brot nehmen noch die Lebensfreude!
Nun also „Morgen kann kommen“ – es ist Mai und ein zerrissenes Foto bringt Bewegung ins Leben von Ruth. Sie kehrt zurück nach Hamburg mit ihrem Hund um der Sache auf die Spur zu kommen was in der Vergangenheit wirklich geschah. Welchen Anteil hat ihre Schwester Gloria daran? Was war wirklich geschehen? Aber nicht nur die Vergangenheit ist ein großes Thema dieses Romans auch die Zukunft! Denn sie lernt unfassbar tolle Menschen kennen in der WG ihrer Schwester. Vorne weg ist der totkranke Rudi, dann noch der vergnügliche Erdal, sowie Wanda. Diese Dynamik schüttelt Ruth gewaltig durch und bringt sie ins Grübeln, was noch kommen mag.
Ich mag den Schreibstil von Ildikó von Kürthy ganz besonders, triff sie doch auch thematisch oft bei mir einen Nerv. Daher für mich eine zugleich entspannte und auch gute Lektüre für die Seele. Es spielgelt Verhalten und wie ein gelungenes Miteinander funktionieren kann, wo Freundschaft stützen mag, aber eben auch wo Verrat und Egoismus weh tut und Menschen entzweit.
Fazit: Brüche sind auch Anfänge an einer anderen Stelle!