Aus dem Leben gegriffen

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maria-luise Avatar

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Die Autorin Ildikó von Kürthy, erzählt in ihrem neuen Roman „Morgen kann kommen“, eine lebenskluge Geschichte für und über Frauen, die aus dem Schatten treten, zerstörerische Beziehungen beenden und endlich die Bühne ihres eigenen Lebens erobern.

Inhalt:
Der neue Roman von Nummer-1-SPIEGEL-Bestsellerautorin Ildikó von Kürthy: mitreißend, warmherzig und witzig. Ein lebenskluger Roman für und über Frauen, die aus dem Schatten treten, zerstörerische Beziehungen beenden und endlich die Bühne ihres eigenen Lebens erobern.

Ein zerrissenes Foto bringt die Wahrheit ans Licht. Es ist die Momentaufnahme eines Verrats, der vier Schicksale miteinander verbindet, sie zusammenführt und mit den unbequemen Fragen der Lebensmitte konfrontiert: loslassen oder festhalten? Wer bin ich, wenn ich niemandem mehr gefallen will, und wo will ich hin, wenn ich mir von niemandem mehr sagen lasse, wo es langgeht? Ruth flieht mit dem Foto und ihrem viel zu großen Hund in die alte Villa der Großeltern. Dort trifft sie nach Jahren des Schweigens auf ihre Schwester, erkennt die Lüge, die sie entzweit, und das Verbrechen, das ihr Leben bestimmt hat. Sie schließt Rudi in ihr Herz, der sich im ersten Stock mit sanftmütiger Tapferkeit auf seinen Tod vorbereitet, aber vorher noch ein letztes Mal für Ordnung sorgen will. Sie begegnet Erdal, der unter Wechseljahresbeschwerden leidet und aus Versehen eine folgenschwere Entscheidung trifft, als er seine Cousine in die Villa einlädt. In schneller Abfolge gehen eine Nase und etliche Illusionen zu Bruch. Ruth tritt aus dem Schatten ihrer Vergangenheit. Und das Ende ist eigentlich erst der Anfang.

Meine Meinung:
Schon alleine das wunderschöne Cover und die Gestaltung des Buches sind kaum zu übertreffen und haben mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Die schönen Illustrationen im Buch, untermalt mit kleinen, handgeschriebenen Zitaten sind wundervoll gelungen.

Die Geschichte fängt sehr interessant an, man lernt Ruth kennen, deren Leben ist auf den Lügen ihres Mannes aufgebaut, die sie bisher nicht sehen wollte. Als sie ein mysteriöses Foto im Supermarkt findet, dass ihr die ganze Wahrheit aufzeigt: „Mein Mann betrügt mich, ich bin in den Wechseljahren, habe kein Kind, ein derangiertes Selbstbewusstsein und garantiert nicht den Mut, neu anzufangen.“ Sie weiß nicht mehr weiter, steigt in ihr Auto und fährt nach Hamburg in die Villa ihrer Großeltern, die inzwischen ihrer Schwester Gloria gehört.

Dort trifft sie nicht nur ihre ältere Schwester Gloria, die Verräterin, zu der sie keinen Kontakt mehr hatte. Ruth lernt auch den sympathischen und schwerkranken Rudi kennen, den selbstverliebten Erdal und seine gut gelaunte Cousine Fatma mit ihrer Tochter. Was Ruth noch nicht weiß, dass auch deren Schicksale mit ihrem in Verbindung stehen. Was war damals an ihrer Hochzeit passiert? Hat sie dem falschen geglaubt und vertraut? Kennt sie ihren Mann wirklich? Mit einundfünfzig ist es noch nicht zu spät für einen Neubeginn, für eine Frau, die nicht mehr im Schatten ihres Mannes stehen will.

Die Handlung kommt recht gut voran, obwohl man zwischendurch überlegen muss, wie denn die einzelnen Personen zueinander stehen. Das erzeugt Spannung und sorgt an der einen oder anderen Stelle für Überraschungen.

Fazit:
Der ansprechende Schreibstil mit den kurzen Kapiteln lässt sich locker und humorvoll lesen und trotzdem fehlte mir eine schöne Spannung und Tiefe um der Geschichte mehr Leben einzuhauchen. Die Probleme der Charaktere waren gut nachvollziehbar und die einzelnen Handlungsstränge gut verknüpft. Es wird deutlich, dass Familie und Freunde auf die man sich verlassen kann wichtig sind, man sich selbst vertraut und nie die Hoffnung verlieren sollte.
Von mir 4 von 5 Sternen!