Hoffnungsvoll humorvoll

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Ildikó von Kürthy ist eine Autorin, die ich mittlerweile nicht nur einmal im Bücherregal stehen habe. Auch ihr neuer Roman „Morgen kann kommen“ hat es in meine Hände geschafft und ich kann vorweg sagen, dass ich begeistert bin. Mit ihrer ganz besonderen Sprache schafft sie es, Themen, die vor allem uns Frauen bewegen aufzuarbeiten und trotz aller Herausforderungen des Lebens Hoffnung zu vermitteln. In dem Buch geht um alle möglichen Beziehungen zwischen Partnern und Geschwistern, es geht Kinder und Teenager, Eltern, Lebenslügen, Probleme, Hoffnungen und Wahrheiten.

Ruth, eine Frau die eher wegsteckt als auszuteilen, findet ein Foto, das ihr mit einem Mal verdeutlicht, wie sich ihr Leben entwickelt hat: Es ist auf den Lügen ihres Mannes aufgebaut, der sie betrügt. Zudem ist sie in den Wechseljahren, kinderlos, mit derangiertem Selbstbewusstsein und ohne den Mut für einen Neuanfang. Unschlüssig, wie es weitergehen soll, steigt sie in ihr Auto und fährt nach zu ihrer Schwester Gloria.

Gloria und Ruth könnten nicht verschiedener sein, sie ist selbstbewusst und teilt gern aus. Doch zwischen den beiden Schwestern ist nicht alles Friede- Freude-Eierkuchen, denn auch Gloria hatte zu kämpfen - nämlich mit dem Kontaktabbruch von Ruth vor einigen Jahren. Ihr guter Freund Rudi, einer von Glorias Untermietern hat ihr damals beigestanden und ist noch immer ihr Anker und Ruhepol, aber unter seiner Oberfläche brodelt es. In diese Konstellation kommt noch ein weitere Freund von Gloria: Erdal, ein egozentrierter, aber trotzdem sympathischer Typ in der Midlife-Crisis.

Ildikó von Kürthys Buch hat wieder ihren ganz eigenen Erzählstil. Humorvoll, klar auf den Punkt spricht sie auch unbequeme Wahrheiten aus und verdeutlicht, wie wichtig Familie und Freunde sind.