Leider enttäuschend

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eulenmatz Avatar

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MEINUNG:

Ich war von Es wird Zeit richtig begeistert. In meiner Jugend habe ich auch viele andere von ihren Büchern gelesen, wie Mondscheintarif etc. Die Autorin ist älter geworden und das merkt man auch den Büchern an. Auf Morgen kann kommen habe ich mich dementsprechend sehr gefreut.

Ruth findet etwas über ihren Ehemann Karl Westphal, einen berühmten Schauspieler heraus und sie flieht zu von München zur ihrer Schwester Gloria nach Hamburg. Beide Schwestern sprechen schon lange nicht mehr miteinander, nach einem schicksalhaften Ereignis. Im Haus ihrer Schwester lernt sich auch noch Rudi kennen, den alle immer nur den Sozi nennen, kennen. Ich finde, der Klappentext greift hier ein bisschen zu viel auf. Sein anstehenden Tod habe ich erst noch erahnen müssen, da ich den Klappentext vorher nicht gelesen habe. Außerdem treffen wir wieder auf Erdal, der in der Nähe von Hamburg eine Kur macht. Dieser wiederum lädt noch seine Cousine deren pubertierende Tochter ein zu Gloria.

Für mich stand eigentlich die Beziehung zwischen Ruth und Gloria im Mittelpunkt. Ich wollte erfahren, warum sich beide entzweit haben und wie sie wieder zueinander finden. Warum sie sich entzweit haben, wird relativ schnell klar. Scheinbar liegt es an Ruths berühmten Mann Karl Westphal, der wirklich ein absolutes Scheusal von Mann, was scheinbar alle außer Ruth gesehen haben. Die Autorin lässt es an Karl kein gutes Haar, was ich teilweise absolut überzogen fand, aber vermutlich muss man dieses Buch eher mit einem Augenzwinkern lesen, denn nicht nur Karl ist sehr stereotypisiert. Natürlich betrügt er sie auch. Das ist auch der Grund, weswegen Ruth zu Gloria flieht. Am Ende kommt auch raus, wer seine Affäre ist und das waren mir ein paar zu viele Zufälle. Zwischen dem ganzen springt Paradiesvogel Erdal, der liebevolle Deutsch-Türke, den man schon aus anderen Büchern kennt. Dieses Mal war es mir mit seinen ganzen Neurosen ein wenig zu anstrengenden und er hat sich für meinen Geschmack zu sehr in den Vordergrund gedrängt. Zwischen den ganzen Personen, nicht zu vergessen der anstehende Tod des Sozis, verliert sich die Geschichte der beiden Schwestern etwas, was ich schade fand. Ich hätte mir hier mehr Tiefe gewünscht. Gefallen hat mir wieder die Aufmachung mit den schönen Aquarellzeichnungen, passend zu jedem Kapitel.

FAZIT:

Morgen kann kommen hat mich leider enttäuscht zurück gelassen. Die Geschichte um die beiden Schwestern empfand ich als zu wenig ausgestaltet. Mir haben hier die Aussprachen gefehlt, anstatt dessen wurde einfach die Geschichten von anderen Protagonisten erzählt, die wenig zur Entwicklung der Geschichte beigetragen haben. Die Story wirkte daher sehr konstruiert und wollte auf Krampf lustig sein, wo sie es nicht war. Das rettet auch Liebling Erdal nicht, der mich hier leider auch eher genervt hat.