Abgebrochen

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das_leben_lesen Avatar

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Ich muss leider zugeben, dass ich das Buch nach 130 Seiten schweren Herzens abgebrochen habe.
Erste Gedanken, das Buch nicht zu beenden, hatte ich leider schon nach etwas mehr als 50 Seiten, da mich die Geschichte einfach nicht packen konnte. Hie und da gab es ein paar Elemente, die ich ansprechend fand, aber insgesamt bekam ich einfach das Gefühl nicht los, das mir persönlich etwas fehlt.

Die Autorin von "Morgen, morgen und wieder morgen" ist Mitte 40 und so liest sich das Buch irgendwie auch. Darin lag für mich dann irgendwie das größte Problem, da ich erwartet hatte, dass die Autorin eher um die 30 sei. Ich kann es leider nicht genau erklären, aber alles am Roman hat sich für mich irgendwie "alt" angefühlt. Das klingt zwar ziemlich anmaßend, vor allem da ich nicht mal 20 Jahre jünger als die Autorin bin... Aber es ist meiner Meinung nach ein Buch von einer Mitte 40 Jährigen an andere Leute aus ihrer Generation. Deshalb fand ich es auch so unstimmig, dass immer vieles erklärt wurde. Da gibt es dann zum Beispiel Interviewschnipsel, in denen dann retrospektiv über kulturelle Aneignung diskutiert wird. Als ob man die Sichtweisen der 90er Leser*innen darlegen wolle, die eher GenZ angehören.

Außerdem fand ich auch viel anderes leider wenig subtil dargestellt. Da gibt es zum Beispiel Sams reichen Mitbewohner, der sehr freigiebig ist und Sam finanziell unter die Arme greift. Und der Mitbewohner heißt mit Vornamen eben Marx... (Wobei Engels dann ja eigentlich der bessere Name gewesen wäre, aber das ist eine andere Geschichte)

Als ich dann noch in anderen Rezensionen gelesen habe, dass die erste Hälfte des Buches die bessere sei, habe ich mich dann endgültig zum Abbruch entschieden. Denn wenn ich schon nicht von der ersten Hälfte begeistert bin, wie würde es dann erst in der zweiten sein.