Besser als jedes Videospiel

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Vor der Lektüre von Morgen, morgen und wieder morgen hätte ich niemals gedacht, dass ich ein Buch, in dem Videospiele eine zentrale Rolle spielen, so sehr mögen würde. Dieser Roman hat 560 Seiten und ich habe ihn in Rekordzeit verschlungen. Ich kann nur sagen: Believe the Hype!

Zum Inhalt muss ich wahrscheinlich nicht mehr viel sagen, weil das Buch inzwischen jede*r auf dem Schirm haben sollte. Neben Videospielen geht es ganz viel um Freundschaft und auch ein bisschen um Liebe. Ich habe Sadie und Sam und natürlich auch Marx wirklich geliebt, mit ihnen gelitten. Einmal habe ich fast laut „Nein“ gerufen (wer es gelesen hat weiß vermutlich, an welcher Stelle) und sofort ganz schnell weitergelesen, in der Hoffnung, dass alles doch nur ein böser Traum (oder ein schlechtes Spiel) war.
Während meiner Schulzeit habe ich öfter Computerspiele gespielt, war aber nie eine große Zockerin. Einige der erwähnten Spiele habe ich selbst gespielt und geliebt. Ich bin zehn Jahre jünger als die Hauptfiguren und daher mit den Anfängen der Branche nicht so gut vertraut. Wahnsinnig spannend dargestellt fand ich die Entstehung der Spiele. Darüber hatte ich mir bis dato auch keine großen Gedanken gemacht. Hier wird das große Erzähltalent der Autorin sichtbar. Denn diesen Prozesse hätte ein*e andere*r vermutlich furchtbar langweilig dargestellt.
In mancher Hinsicht ist der Roman auch seiner Zeit voraus. Gerade was Gabrielle Zevin in Hinblick auf sexuelle Vorlieben und Identitäten schreibt, war vieles vor zehn oder zwanzig Jahren noch nicht so normal wie heute. Vermutlich macht dies auch einen Teil des Erfolges aus, den das Buch gerade bei den jüngeren Leser*innen hat.
Lest es einfach selbst und überzeugt euch.