Die Geschichte von Sadie und Sam

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lightningares Avatar

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Nachdem ich bereits die Leseprobe kannte, war ich sehr gespannt auf dieses Buch - denn sie war wirklich vielversprechend! Außerdem wollte ich wissen, was es mit dem Hype um dieses Buch auf sich hat (in meinen Augen ist er übertrieben).

Wir verfolgen in dieser Geschichte also die Freundschaft und geschäftliche Beziehung von Sam, Sadie und Marx. Bereits in den ersten 100 Seiten erfährt man mehr über die Charaktere und ihren Background als sonst in einem ganzen Buch. Dadurch bekommt man sehr früh das Gefühl die Protagonisten zu kennen und beginnt auch sofort Sympathie aufzubauen. So fiebert man auch schon völlig mit, als es darum geht wie die Freunde ihr erstes Spiel entwickeln. Dies gefiel mir sehr gut, da man so wirklich schnell in die Handlung einsteigen konnte und durch das Mitfiebern auch in gewisser Weise gefesselt wurde.
An manchen Stellen wollte ich jedoch lieber den aktuell erzählten Zeitstrang weiterlesen (weil er so interessant war!), als noch mehr Geschichten aus der frühen Kindheit zu lesen. Da wurde mein Lesefluss dann leider etwas gestört.
Sehr gut gelungen finde ich die Charakterentwicklung unserer Protagonisten. Das ist der Autorin wirklich sehr gut gelungen. So gut, dass zwischenzeitlich meine Sympathie für die Charaktere völlig verschwand und ich sie eine Zeit lang alle nicht mehr so recht mochte. So eine Dynamik der Persönlichkeiten erlebt man in Büchern wirklich selten! Und diese Dynamik spiegelt sich natürlich auch in den Beziehungen untereinander wieder. Und genau das macht das Buch in meinen Augen auch besonders und hebt es aus der Masse hervor.

Das Thema Videospiele finde ich persönlich sehr cool für einen Roman! Ich selbst liebe Videospiele und kann daher mit den ganzen Begriffen wie Engine & Co auch etwas anfangen. Ich glaube aber, dass vielen diese Fachbegriffe nicht allzu geläufig sind, vielleicht hätte man also zumindest ein Glossar anlegen können. Ich kann mir auch vorstellen, dass die längeren Passagen über die Entwicklung der Videospiele als langatmig empfunden werden könnten - für mich waren sie aber ziemlich interessant, eben weil ich mich schon mit der Thematik auseinandergesetzt habe.
Sehr gelungen finde ich, dass manche Szenen im Videospiel-Stil geschrieben wurden - richtig cool!

An der ein oder anderen Stelle wird die Geschichte auch sehr tiefgründig, hier wird man ab und an wirklich zum Nachdenken angeregt. Und so wie es traurige und schockierende Momente gibt, so gibt es auch einige in denen man Schmunzeln muss oder sich einfach für die Charaktere freut.

Ich fand leider den Mittelteil etwas zäh und habe auch gemerkt, wie mein Lesetempo sich deutlich verlangsamte - dies war auch der Teil wo mir die Charaktere vorübergehend unsympathisch wurden. Aber dafür wird man dann mit einem spannenden und sehr starken Ende belohnt.