Mehr erwartet

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
fabulabooks Avatar

Von

„Morgen, morgen und wieder morgen“ von Gabrielle Zevin ist ein Freundschaftsroman, der Sam und Sadie über mehrere Jahrzehnte begleitet.
Sam und Sadie lernen sich im Alter von elf Jahren im Krankenhaus kennen. Sam wird dort aufgrund einer Fußverletzung nach einem Unfall behandelt, Sadie besucht dort immer wieder ihre an Krebs erkrankte Schwester. Ihre Leidenschaft zu Videospielen verbindet die beiden ab dem ersten Moment und sie entwickeln eine innige Freundschaft zueinander. Durch einen Vorfall verlieren sie sich zunächst aus den Augen, während ihrer Unizeit treffen sie jedoch zufällig wieder aufeinander und beschließen gemeinsam ein Spiel zu entwickeln. Damit beginnt eine aufregende Zeit, in der ihre Freundschaft immer wieder auf die Probe gestellt wird.

Ich habe mich sehr auf „Morgen, morgen und wieder Morgen“ gefreut. Die zeitliche Einordnung in den 80er/90er-Jahren und damit verbunden die Entwicklung der Videospiel-Industrie fand ich unheimlich interessant. Auch der Fokus auf die Freundschaft zwischen Sam und Sadie hat sich sehr viel versprechend angehört.
Der Anfang konnte mich dann auch gleich packen und ich war gespannt, wie sich die Freundschaft der beiden weiterentwickelt und welche Rolle, die Videospiele in ihrem Leben spielen werden.
Doch mit jedem weiteren Abschnitt ließ meine anfängliche Begeisterung nach. Gestört haben mich hauptsächlich die vielen Längen in der Handlung, die meinen Lesefluss ins Stocken gebracht haben, sowie die dramatischen Andeutungen auf den weiteren Verlauf der Geschichte. Solche Teaser nerven mich eher, als dass sie bei mir Spannung erzeugen.
Aber der größte Kritikpunkt ist die fehlende Bindung zu den Charakteren. Mir war es zum Schluss leider egal, wie sich die Freundschaft von Sam und Sadie weiterentwickelt, was mit den Nebencharakteren passiert oder wie die Geschichte endet.
Ich hätte „Morgen, morgen und wieder morgen“ super gerne so sehr gefeiert, wie viele Andere. Ich kann dem Hype aber leider nicht zustimmen.