Sam, Sadie und Marx

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petris Avatar

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Sam Masur und Sadie Green sind ein ungleiches Paar und dennoch gibt es eine tiefe Verbundenheit. Ist es ihre Begeisterung für Computerspiele oder ihre überdurchschnittliche Intelligenz oder doch die vielen durchzockten Stunden in ihrer Kindheit, die diese Verbundenheit und tiefe Freundschaft erzeugt?
Die Geschichte startet als sie sich zufällig in einer U-Bahn Station in Cambridge, Massachusetts wiedersehen. Sam studiert inzwischen in Harvard und Sadie am MIT. Nach diesem ersten Treffen nehmen sie wieder Kontakt auf und bald entwickeln sie die Idee, selber ein Computerspiel zu entwerfen. An ihrer Seite als Freund und Produzent, Sams Mitbewohner Marx.
Kennengelernt hatten sie sich als Kinder im Krankenhaus. Sam war dort nach einem schweren Unfall und Sadie als Besucherin, ihre Schwester litt an Krebs. Sadie war die einzige, mit der Sam sprach. Die vielen Stunden beim Computerspielen ließen ihn seine Schmerzen für einen Moment vergessen. Doch auch Sadie halfen sie, sich weniger einsam zu fühlen. Durch eine unbedachte Unwahrheit (oder besser ein Verschweigen) ging diese Freundschaft zu Ende, bis zu jenem Tag in der U-Bahn.
Ab hier begleiten wir die beiden und ihren Freund Marx durchs Leben. Es geht um Computerspiele, um Entwicklungen in der Branche, um Freundschaft, um Liebe, um richtige und falsche Entscheidungen, …
Das alles ist unglaublich spannend, lebendig und menschlich erzählt. Die Charaktere besitzen Ecken und Kanten, sind wunderbar ausgearbeitet, man hat das Gefühl, in ihre Welt einzutauchen. Als Leser:in leidet man mit ihnen mit, möchte sie vor manchen Dingen bewahren, freut sich über ihre Erfolge. Man erfährt nicht nur viel über Videospiele, die Community, es kommt auch Poesie, Literatur und Theater vor.
Für mich war es ein besonderes Leseerlebnis, da die Protagonisten genau so alt sind wie ich. Auch wen ich nie gezockt habe, ein völlig anderes Leben gelebt habe als Österreicherin aus einem kleinen Dorf, ist doch vieles vertraut. Was uns bewegt hat, wie wir gelebt haben, aber auch die schnelle Entwicklung der Computerwelt.
Morgen, morgen und wieder morgen hat mich von Anfang an angezogen. Ich mochte das Cover, ich fand den Klappentext spannend, ich mochte die Leseprobe. Und ich wurde nicht enttäuscht, im Gegenteil! Der Roman hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.
Von mir gibt es eine begeisterte Empfehlung.