Spiel des Lebens

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tochteralice Avatar

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Mit den Protagonisten Sadie und Sam, aber auch mit Marx und Dov, die eher als Nebenfiguren unterwegs sind, begegnen uns hier Charaktere, die gewissermaßen ihr Leben als Spiel spielen - oder für die Spiele zum Lebensinhalt werden.

Und zwar geht es um Computerspiele in deren eher frühen Entwicklungsstufen - längst nicht mehr so einfach wie bspw. die Mario Bros. in den 1980ern waren diese in den 1990ern unterwegs, doch war es auf vielerlei Art noch sehr schwierig, ihnen Vielschichtigkeit und Vielfältigkeit einzuhauchen.

Für Sadie und Sam ist das Entwickeln von Spielen zeitweise ihre Welt, drumherum gibt es (fast) nichts.

Fast märchenhaft werden sie dabei begleitet von einem bösen und einem guten "Geist", wenn man es so sehen will.

Mich hat das Setting zu tief in die Welt der Spiele hineingezogen - so tief, wie ich nie darin verwurzelt sein wollte, denn ich bin keine Spielerin. Dennoch hat das "Spielfeld", das Autorin Gabrielle Zevin hier aufgesetzt hat, etwas, doch ist es sehr weit von vielem, von fast allem, was für mich eine Bedeutung hat, entfernt. Es geht um Süchte, Abhängigkeiten, Begierden und ja, auch um Wahnsinn. Vor allem aber und immer wieder um Verlust. Wer es liebt, in einem derartigen Wirrwarr beheimatet zu sein - zumindest für die Dauer seiner Lektüre - für den ist dieser zweifellos originelle Roman genau das Richtige. Alle anderen sollten aufpassen, dass er sie nicht in gerade dieser originellen Weise verführt. Wobei die Autorin am Ende ganz klar nochmal alle Fäden zusammenzieht und man sich in einer deutlich "erwachseneren", dafür aber gar nicht mehr originellen Welt wiederfindet. So meine Meinung: für viele wird dies sicher DER Roman überhaupt sein!