ungewöhnliche Geschichte gut erzählt

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Rezension zu „Morgen, morgen und wieder morgen“ von Gabrielle Zevin
Gabrielle Zevin nutzt in ihrem Roman ein interessantes Thema als Hintergrund, dass noch nicht so häufig in Romanen verarbeitet worden ist: Die Welt der Spieleentwicklung. Der Roman ist von Beginn an interessant. Gut gemacht ist, dass nicht linear erzählt wird, sondern immer wieder Rückblenden eingeschoben sind. So kommt Spannung auf, da man die Figuren nach und nach besser versteht.
Die Protagonisten Sam und Sadie lernen wir in ihrer Kindheit kennen, in der sie den Kontakt verlieren und sich als Erwachsene zufällig wieder über den Weg laufen. Interessant sind die beiden vor allem in ihrer Beziehung zueinander. Beide sind so unterschiedlich aufgewachsen, aber sie scheinen dennoch Zwillingsseelen zu sein. Während Sadie aus einem sehr privilegierten Haus stammt, ist Sam in ärmeren Verhältnissen aufgewachsen. Beide verbindet die Erfahrung einer Krankheit, in Sams Fall ist er selber krank, in Sadies Fall war ihre Schwester sehr krank.
Dass sich die beiden wiedertreffen und dann auch zusammen arbeiten werden, verrät schon der Klappentext. Inwiefern und in welche Richtung die beiden ihre Beziehung zueinander aber vertiefen, ist bis zum Ende unklar und unterliegt einem ständigen Wandel. Das macht das Buch spannend. Gelungen sind auch die Nebencharaktere, die die Beziehung der beiden immer wieder beabsichtigt und unbeabsichtigt verändern.
Am Ende bleibt ein Roman mit guten Wendungen, einem außergewöhnlichen Thema und einer Geschichte über Freundschaft und Liebe, die nachhallt und im Laufe des Romans immer spannender wird.