Konnte man handeln, ohne sich schuldig zu machen?

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sabatayn76 Avatar

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Inhalt:
Lilya Wasserfall wurde Anfang der 1920er Jahre als Tochter jüdisch-deutscher Einwanderer in Palästina geboren und ist aktiv im Widerstand gegen die britische Mandatsmacht. Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird sie nach Deutschland geschickt, um den Wissenschaftler Raphael Lind zu finden, der angeblich von den Nazis ermordet wurde. Sein Bruder Elias hat jedoch Hinweise darauf, dass Raphael noch lebt, und so macht sich Lilya auf den Weg nach London und durch das zerstörte Deutschland.

Mein Eindruck:
Ich habe mich sehr auf den Roman gefreut, denn ich interessiere mich sowohl für die Geschichte Palästinas und die Gründung Israels als auch für die Geschichte des Dritten Reiches und für die Shoa. Leider hat mir das Buch letztendlich aber nicht so gut gefallen, und ich habe nur sehr schwer in die Geschichte hineingefunden.

Nach einem eher schleppenden Anfang fand ich bestimmte Teile des Romans zwar gut gelungen (z.B. die Episode in England, die sich fast wie ein Krimi liest und die Texte von Elias Lind), aber alles in allem fand ich 'Morgenland' wenig lebendig erzählt, so dass mich der Autor auch bei vielversprechenden Kapiteln (z.B. Föhrenwald) kaum fesseln konnte.

Auch die Protagonisten und die Handlungsorte sind mir alle fremd geblieben, und die Geschichte wirkte zeitweise allzu konstruiert, so dass ich sie unglaubwürdig fand (v.a. am Ende).

Mein Resümee:
Eine vielversprechende Geschichte, die mich letztendlich leider nicht fesseln konnte.