Lilya

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Stephan Abarbanell – Morgenland

Stephan Abarbanell schreibt in seinem Roman aus den 1950ern über Lilya Wasserfall, eine junge Jüdin im britischen Mandatsgebiet in Palästina. Israel ist noch gegründet und Lilya und viele andere kämpfen dafür, dass die Briten nachgeben und ihnen den Staat erlauben. Besonders kämpfen sie dafür, dass die vielen Flüchtlinge und Überlebenden aus Europa in Würde einreisen können. Doch Lilya erhält von ihrer Organisation den Auftrag dem Tod des Bruders des berühmten Schriftstellers Lind nachzuforschen. Raphael Lind blieb in Deutschland während der Shoah und seine Spuren verlieren sich. Auch wenn Lilya schnell Spuren findet, dass er nicht wie von den Briten behauptet zu Beginn des Krieges starb. Auch sein Bruder erhält Nachricht, dass er den Krieg überlebt hat. Doch Lilyas Nachforschungen bleiben nicht unbemerkt. Whitehall folgt ihr, hohe Offiziere unterstützen sie und doch scheinen sie jedem ihrer Schritte zu folgen. Lilya fühlt sich ein ums andere Mal verfolgt. Auch die Schatten ihrer Vergangenheit scheinen sie zu verfolgen und die Liebe zu ihrem fast Bruder lässt sie nicht mehr los, auch wenn er schon unwiederbringlich tot ist.
Abarbanell schreibt sehr spannend und intensiv. Er verbindet einen handlungsreichen Roman mit reichhaltigen Recherchen und Hintergrundinformationen. Dabei lässt er auch Lilyas Liebesleben, ihre Vergangenheit und ihre Gedanken nicht zu kurz kommen. Dies ergibt einen schönen und spannenden Mix und der Leser erfährt viel über die damalige Lage, natürlich nur insoweit, wie es Abarbanell in seine Geschichte mit einfließen lassen konnte.