Morgenland

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lauragoller Avatar

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Im Jahr 1946 in Palästina ist Lilya Wasserfall unterwegs. Hier treffen Araber, Juden, Zionisten und christliche Briten auf einander. Lilya ist in einer Untergrundorganisation aktives Mitglied und erhält die Order einen jüdischen Wissenschaftler in Deutschland zu suchen - Raphael Lind. Raphael ist der Bruder von Elias Lind, diesen lernt Lilya bei einer Busfahrt kennen. Nebenbei soll sie das Lager Föhrenwald auskundschaften und berichten. Elias wurde erzählt, daß sein Bruder Raphael tot sei, dies kann und will er nicht akzeptieren. Äußert skeptisch und auch voller Vorurteile reist sie nach Deutschland und erlebt dort anders als erwartet, sehr nette und hilfsbereite Deutsche, die ihr nach Kräften (und teilweise unter gefährlichen Bedingungen) weiterhelfen. Bei dieser Aktion gerät sie selbst ins Fadenkreuz und merkt bald, daß die Reise und Suche gefährlich ist. In Föhrenwald erkennt sie das Ausmaß dessen, wozu Menschen fähig sind. Und sie muß sich sehr verstellen damit die Mission nicht auffliegt. Gut erzählt und ohne erhobenen Zeigefinger werden Situationen aus der Kriegszeit geschildert. Beeindruckend die Szene auf dem Schwarzmarkt oder die Trümmerfrauen mit welcher Stärke und Unbeirrbarkeit sie am Aufbau arbeiten (manche Stellen erzeugen solche Bilder in mir, daß mir die Tränen in die Augen treten). Oder Kriegsveteranen, junge Männer die traumatisiert zurückkommen mit Erinnerungen die sie nicht mehr loswerden. Gut gefallen hat mir die Reise von Lilya in der sie über London, Offenbach, Berlin etc. zum Ziel kommt. Alle Stationen haben einen anderen Aspekt. Den Schluß möchte ich nicht verraten um die Spannung nicht zu nehmen -nur so viel - mit diesem Ende habe ich nicht gerechnet. Sehr gut gestaltet ist der Epilog, hier erfährt der Leser wissenschaftliche Fakten und gute Dokukmentationen. Sehr gut erzählt und aus verschiedenen Perspektiven gestaltet. Ein Buch das zum Nachdenken anregt.