Morgenland

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milena Avatar

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Ich habe mich für ein Exemplar des Buchs von Stephan Abarbanell beworben, weil ich die Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erzählt aus jüdischer Perspektive sehr interessant finde. Stephan Abarbanell, studierter Theologe und zuhause im politischen Journalismus, ist es aufs Vortrefflichste gelungen, den Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit zu nehmen und ihn mit historischen Zusammenhängen vertraut zu machen, die ihm vorher nicht klar waren. Seine zentrale Figur ist die junge und attraktive Lilya Wasserfall, die im starken Widerstand gegen die britische Mandatsmacht in Palästina steht. Sie hofft ihren Beitrag zur Geschichte leisten zu können. Ihr Weg führt sie aber zunächst nach Deutschland, wo sie den verschollenen jüdischen Wissenschaftler Raphael Lind aufspüren soll, von dem sein Bruder glaubt, dass er noch lebt. Ihre Stationen in Deutschland führen sie in die deutsche Geschichte und die anstehende Bewältigung der Vergangenheit. Dies alles ist spannend erzählt, so dass es dem Leser auf rund 450 Seiten nie langweilig wird und man seinen Horizont um interessante Facetten der deutsch-jüdischen Geschichte erweitert. Mein volles Lob gilt diesem Buch.