Zukunft braucht den Blick in die Vergangenheit

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
kaiserin2201 Avatar

Von

Ich beginne mit dem Ende des Buches welches die historische Situation Israels als auch Deutschlands und Englands zur Zeit der Reise der Hauptprotagonistin Lilya in Wort und Bild kurz abreißt. Dies gibt dem Leser einen weiteren guten Eindruck wie es wirklich damals war. Gut geschrieben schildert Stephan Arbanell in seinem ersten Roman Morgenland, wie Lilya, Tochter jüdischer Einwanderer ihr Land, dass noch nicht Israel sondern Palästina unter britischer Besatzung ist, als Agentin ihre Heimat unwillig in Richtung Deutschland verläßt, um einen Auftrag zu erfüllen. Sie sucht den tot geglaubten Bruder des Autors Elias Lind, den Wissenschaftler Raphael Lind. Elias hat Hinweise, dass sein Bruder entgegen der allgemeinen Auffassung den Holocaust in Deutschland überlebt hat. Diese Reise wird Lilyas Leben komplett verändern, denn sie lernt u.a. David Guggenheim kennen, der als amerikanischer Offizier in Deutschland auch einen Teil seiner Familie sucht. Ein spannender Roman nimmt seinen Lauf, der mir noch viele neue Aspekte dieser Zeit in Deutschland als auch in Palästina offenbart hat. Dieser Blick zurück in die Vergangenheit, die die zwei Staaten, Israel und Deutschland, auf immer miteinander verbindet, gibt mir als Leser auch ein tieferes Verständnis für die Verhältnisse im nahen Osten, die schon vor dem zweiten Weltkrieg die Wegrichtung bestimmten, die bis in die heutige Zeit hineinreicht. Alle Kriege, soziale wie wirtschaftliche Verwerfungen des heutigen Morgenlandes haben ihre Ursprünge in dieser Periode, und betreffen uns gerade wieder in diesen Tagen durch eine erneute Völkerwanderung der Menschen dieser Regionen nach einem sicheren Europa um ein neues Leben zu beginnen.