Schöne Philosophie vom Suchen und Finden

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kindder80er Avatar

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Ich finde es schon mal sehr charmant, dass der Sammler von verlorenen Dingen "Mr. Peardew" heißt, was dem französischen Wort "perdu" sehr nahe kommt, was schlichtweg "verloren" heißt. Das zeigt schon, wie liebevoll die Schriftstellerin ihre Protagonisten ausgesucht hat.

Mr. Peardew hat vor vierzig Jahren das "Liebespfand" seiner Liebsten verloren und am selben Tag sogar seine Liebste selbst. Seitdem katalogisiert er Dinge, die er findet bei sich zu Hause und hofft, sie irgendwann an ihre Besitzer zurückgeben zu können, denn vielleicht hat ja jemand auch das Liebespfand für ihn gefunden und aufbewahrt.

Laura ist seine Haushälterin und kommt aus einer schwierigeren Vergangenheit. Sie sollte eigentlich studieren, hat dann aber sehr jung geheiratet und es nach langen Jahren endlich geschafft, sich von ihrem Mann zu trennen, der eh nur Hohn und Spott für sie übrig hatte und sie letzten Endes auch noch betrog.

Ein Rückblick in die Zeit vor 40 Jahren deutet an, dass eine junge Frau namens Eunice tatsächlich das Liebespfand gefunden haben muss. Die Laura von heute muss sie nur noch finden...

Von Rufus Beck sehr schön und klar gelesen, entführt die Geschichte einen in eine Welt, in der alles miteinander verwoben zu sein scheint. Wen man trifft, was man findet und wie man sich entscheidet, hat weitreichendere Folgen, als man meint. Das ist eine wunderschöne Philosophie und ich würde sie sehr gerne weiter hören...