Ein großes Märchen

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Mr. Peardew sammelt Dinge, die andere Menschen verloren haben: angefangen von einem rosa Haargummi über einen blauen Damenhandschuh bis hin zu einer mit Asche gefüllten Keksdose. Er selber hat vor vielen Jahren den Glücksbringer seiner Verlobten verloren, die an diesem Tag tragisch starb und ist nie über ihren Tod hinweg gekommen. Über die Fundstücke erfindet er Geschichten, die manchmal lustig, oft dramatisch oder tragisch sind. Seine Sammlung sowie seinen gesamten Besitz vermacht Mr. Peardew seiner Haushälterin Laura, die nun seine gesammelten Schätze nach Möglichkeit an ihre rechtmäßigen Besitzer zurück geben soll - eine Aufgabe, die viel Freude und auch Leid mit sich bringt.
"Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge" von Ruth Hogan ist in einer sehr schönen Sprache verfasst, es macht viel Freude, dieses Buch zu lesen. Zwei Haupt-Erzählstränge wechseln sich ab: zum einen das Leben von Laura, zum anderen das von Eunice. Außerdem streut die Autorin immer wieder kurze Geschichten über die Fundstücke ein, das macht den Roman sehr abwechslungsreich und nie langweilig.
Die Charaktere sind sehr detailliert und liebevoll beschrieben, manchmal ein bisschen überzeichnet aber immer liebenswert. Außerdem merkt man der Autorin in ihren Beschreibungen ihre große Liebe zu Hunden an.
Alles in allem erinnert mich dieses Buch an ein großes Märchen, denn es gibt mysteriöse Begebenheiten, hellseherische Fähigkeiten, glückliche und weniger glückliche Liebesgeschichten, ein schönes Ende, das keine Fragen offen lässt und viele kleine Geschichten dazwischen. Das alles in schöne Sprache gefasst lässt den Leser am Ende glücklich aus der Märchenwelt wieder auftauchen.