Herzerwärmend

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regenprinz Avatar

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Der Roman „Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge“ erzählt eine wunderbar verschachtelte Geschichte, die ich herzerwärmend fand. Eine Besonderheit ist sicher, dass relativ viele Figuren auftauchen und die beiden Haupthandlungsstränge erst gegen Ende des Buches zusammenfinden. Zudem gibt es eine Fülle kleiner, eingestreuter Anekdoten zu Fundstücken aus Anthony Peardews Sammlung – darunter sind auch viele Alltagsdinge wie ein abgerissener Knopf, ein Haargummi oder ein Puzzlestückchen, die ich z.B. gar nicht aufgehoben hätte. Doch die Hintergründe bzw. die Lebensgeschichten der Menschen, die diese Dinge verloren oder absichtlich weggeworfen haben, sind natürlich interessant …

Schön fand ich die leicht übersinnlichen Momente im Buch und die liebevolle Art und Weise der Darstellung von Sunshine, dem Mädchen mit „Daunendrom“, die manchmal so viel klarer sieht als die Menschen in ihrer Umgebung.

Sehr sympathisch fand ich auch Eunice – wobei ich mir hier zu manchen Dialog-Passagen eine Fußnote gewünscht hätte, denn einige Anspielungen auf bekannte Romane oder Filme konnte ich leider nicht deuten (und ich hätte schon gern erfahren, um welche Titel es geht).

Gegen Ende ahnt man dann, wie die Fäden der Handlungsstränge verknüpft sind, aber sonst fand ich das Buch aufgrund der Fülle von Details und Einzelschicksalen nicht vorhersehbar.

Es geht um verlorene Dinge, familiäre Konflikte, unerfüllte Liebe, Verluste, Sehnsüchte und Neuanfänge und auch um Literatur. Mir hat das Ganze jedenfalls gut gefallen – ein schöner Roman mit einer originellen Grundidee!