Der bisher schwächste Teil der Reihe
Mich haben die beiden Vorgänger gut unterhalten, weshalb ich mich auf diese Fortsetzung gefreut habe. Allerdings hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass dieses Mal etwas anders war. Die Erzählweise hatte ich anders in Erinnerung. Dieses Mal empfand ich sie teilweise als anstrengend, langatmig und teilweise sogar lieblos. Der Schreibstil war angenehm und flüs-sig, allerdings nicht mehr so unterhaltsam und spritzig. Mir fehlte der typische Zynismus. Das schulde ich der Übersetzung und nicht dem Autor. Denn statt Ingo Herzke hat bei diesem Teil Katharina Herzberger diese übernommen. Herzke hat die Stimmung und den Witz besser eingefangen. Schade.
Ich mag es, dass Robert Thorogood sich nicht lange aufhält. Erstes Kapitel - Zack Bürger-meister tot. Dennoch hat mich an der Geschichte etwas gestört, und zwar nicht der Charme, dass alle Verdächtigen nacheinander wieder verdächtig wurden und dann widerlegten die drei Freundinnen alles wieder. Nein, es war die Tatsache, dass Tanika fast kaum vorkam und Judith alles im Alleingang machte. Und wenn es hieß, lass das, dann machte sie es erst recht. Mehrmals hat Tanika auf das richtige Prozedere hingewiesen und doch hatte ich das Gefühl, die drei wichen extra davon ab. Und trotzdem ging der Fall nicht den Bach runter? Trotzdem sind alle Beweise anerkannt worden, auch wenn sie tagelang nicht sichergestellt wurden? Nein, diesmal war es übertrieben amateurhaft. Insgesamt gab es so gut wie keine Ermittlungsarbeiten der Polizei.
Suzie und Judith waren oft sehr anstrengend durch ihr egozentrisches und auch respektlo-ses Verhalten. Becks entwickelt sich zu meiner Lieblingsfigur. Sie ist manchmal so verpeilt, was sehr unterhaltsam ist, aber auch sehr sympathisch. Sie wünscht allen Menschen nur das Gute, von ihrer Schwiegermutter mal abgesehen.
Die Auflösung und Überführung des Mörders waren mir doch etwas arg an den Haaren her-beigezogen. Für mich war das der bisher schwächste Teil aus der Reihe um Mrs. Potts und ihren Mordclub.