Einfühlsame Erinnerung an die eigenen Wurzeln

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hanka Avatar

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Maria kehrt auf den Hof ihrer Eltern zurück, weil der Vater im Krankenhaus liegt und die Mutter Hilfe benötigt. Eigentlich ist sie mittlerweile in der Stadt sesshaft geworden und hat dort ihr Zuhause. Aber in der Zeit auf dem Hof entdeckt sie ihre Wurzeln neu und kommt ins Grübeln. Vielleicht lassen sich das Stadt- und Landleben vereinen!?

Es passiert nicht viel und die Handlung ist sehr reduziert. Das Buch ist in zwei Zeitebenen aufgebaut. Auf der einen Seite ist die aktuelle Situation und Arbeit auf dem Hof. Auf der anderen die Rückblicke in die Kindheit und Jugend.

Gerade die Rückblenden machen das Buch aus. Sind sie trotz harter Arbeit sehr warmherzig erzählt. Und man kann verstehen, dass Maria sich gerne an diese Zeit erinnert.
Dabei schreckt Martina Bogdahn nicht davor zurück die anfallende Arbeit ungeschönt darzustellen. Wenn zum Beispiel die Geburt von Ferkeln ansteht, die Tiere zu Wurst verarbeitet werden oder wie anstrengend die Hopfenernte ist. Dadurch ist das Leben durchaus entbehrungsreich, auch in Marias Kindheit. Kein Familienurlaub, Verpflichtungen statt Freizeit, praktische statt schicker Kleidung.

Andererseits empfand ich das Leben und Arbeiten auf dem Hof als ein bisschen zu romantisch und positiv dargestellt. Wenn man das liest, wünscht man sich fast selber dorthin. Weiß man doch aber, dass es kein Zuckerschlecken ist.

Fazit: leicht zu lesender Roman über die eigenen Wurzeln, wie sehr man (unbewusst) an ihnen hängt und von ihnen geprägt wird