Perfekte Balance aus Humor und Ernsthaftigkeit

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Maria wächst auf einem Bauernhof auf und ergreift gleich nach dem Abitur die Flucht in die Stadt. Dort lebt sie nun mit ihren beiden jugendlichen Töchtern und ist in der Werbebranche tätig. Als die drei sich gerade auf den Weg in ein langes Wochenende machen wollen, ruft Marias Mutter an: der Vater hatte einen Unfall, Maria wird dringend auf dem Hof benötigt. Ohne Zögern macht sie sich auf den Weg. Neben den Tieren, um die Maria sich kümmern muss, lebt auf dem Hof auch ihre mittlerweile demente Oma, die hauptsächlich mit Apfelschälen beschäftigt ist. Die Arbeit auf dem Hof ruft in Maria viele Kindheitserinnerungen hervor, positive wie negative. Und schließlich geht es auch um die Zukunft des elterlichen Hofes, mit Entscheidungen, die für alle Beteiligten nicht einfach sind.
Mühlensommer hat mir unglaublich gut gefallen. Die Geschichte wird unglaublich humorvoll erzählt, es gab so viele Szenen, bei denen ich unglaublich lachen musste (der Aal, die Sau, aber auch die blauen Augen). Gleichzeitig wird aber auch deutlich, wie anstrengend das Leben auf einem Bauernhof sein kann und es ist gut nachvollziehbar, warum Maria dort weg wollte. Teilweise fühlte ich mich ein bisschen an Bergland von Jarka Kubsova erinnert. Auch die finale Lösung für den Hof finde ich einen gut gelungenen Kompromiss und eine schöne Weiterentwicklung. Das einzige, wozu ich gerne noch mehr erfahren hätte, wäre, wie es Maria bei ihren Anfängen in der Stadt erging. Dazu gibt es im Buch leider nichts.