Gesellschaftlicher Wandel in China

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siriamaria Avatar

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China war für mich ein fremdes Land, das in seiner jüngsten Geschichte vom Kommunismus geprägt wurde. Seine Mentalität steht in starkem Kontrast zu den westlichen Werten. Mich interessierte an diesem Buch, wie die heutigen Frauen mit diesem Wandel umgehen, der eigentlich immer von oben verordnet kam.
Der Blick auf das Fremde ist durch den Wunsch motiviert, das Eigene besser zu verstehen. "Chinesische Frauen lernen Programmieren, während deutsche Frauen mit Barbiepuppen spielen." - Dieser Satz stammt von einem Programmierer, den ich kenne. Können sich Chinesinnen besser
wirtschaftliche Entwicklungen und westliche Werte anpassen, weil sie weniger selbst reflektiert sind?
Junge chinesische Frauen befinden sich auf dem Weg zwischen Anpassung und eigener Identität. Der Emanzipationsprozess ist in Peking im vollen Gange, aber wie sieht es auf dem Land aus?

Bettine Vriesekoop liefert in ihrem Sachbuch, Reiseerlebnisse und Interviews mit viel Hintergrundwissen, den historischen Background, um die Entwicklungen verstehen zu können. Auch sie tastet sich behutsam heran, in dem sie die Literatur und Klischees heran nimmt, beispielsweise Pearl S. Buck mit der traditionellen Großfamilie.
Frau sein als hilfloses Wesen, das nicht auf eigenen Füßen stehen kann.
Maos Gesetze sorgten dafür, dass die Zwangsverheiratung, Prostitution, Polygamie und Lotusfüße beendet werden konnten. Aber die Frauen bekamen doppelte Pflichten: im Haus und außer Haus, die gleiche Kleidung wie Männer.
Wie eine sexuelle Identität entwickeln bei sozialistischer Geschlechtsneutralität?
Die chinesische Mauer als Symbol für das unüberwindliche Hindernis gegen die Tradition, aber auch verständlich, wegen der Angst vor Diskriminierung und gesellschaftlichen Repressionen.
"Frauen fühlten sich sicher, weil alles für sie geregelt wurde." - Nur nicht nachdenken, das schafft nur Probleme.

Es ist ein Kaleidoskop. Viele Details werden aneinandergereiht, eine exklusive Auswahl von Einzelinterviews, avantgardistische Personen. Aber ein Gesamtbild zeichnet sich noch nicht ab. Es ist eher eine Vorhut, in welche Richtung die individuelle Entwicklung gehen könnte.