Interessanter Einblick in die Frauenrechte einer fremden Kultur; teilweise jedoch mit einer zu engen Sichtweise

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Mit "Mulans Töchter" hat Bettine Vriesekoop ein spannendes Thema angeschnitten, das mich seit der Lektüre von "Es war einmal im fernen Osten", der Quasi-Autobiographie von Xiaolu Guo, sehr interessiert hat. Der Schreibstil ist hier auch nicht trocken, wie man es vielleicht von anderen Sachbüchern gewöhnt ist, sondern angenehm, leicht zu lesen und fast wie im Plauderton.

Bettine Vriesekoop hat für dieses Buch mit verschiedenen Frauen aus Peking gesprochen, um einen Einblick in das Leben der Frau durch Generationen hindurch zu gewinnen. Leider bleibt es bei den Frauen aus dem Raum Peking, die anderen Gebiete, in denen es möglicherweise anders zuging, werden von Bettine Vriesekoop ausgeblendet.

Tatsächlich hätte ich mir nicht nur eine regionale Varianz gewünscht, sondern auch eine thematische. Während der Untertitel "Wie moderne Frauen das Gesicht Chinas verändern" darauf hindeutet, dass der Leser verschiedene Aspekte der chinesischen Frau im Wandel der Zeit vorgelegt bekommt, befasst sich Bettine Vriesekoop doch fast ausschließlich mit der Sexualität. Klar, ein sehr spannendes Thema, doch hätte ich mir auf knapp 240 Seiten doch ein wenig mehr Abwechslung erhofft.

Trotz der Kritikpunkte habe ich mich gut unterhalten gefühlt und konnte meinen Horizont, was die chinesische Kultur betrifft, ein wenig erweitern!