Herzensbuch

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sina2608 Avatar

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Hansjörg Nessensohn erzählt in diesem Roman auf zwei Zeitebenen und generationsübergreifend bewegende Liebes- und Lebensgeschichten.

Im Jahr 1957 in Deutschland sind es Helmut und Enzo, deren Liebe gesellschaftlich nicht akzeptiert und zudem rechtlich verboten ist.
Im hier und jetzt treffen auf einem Pilgerweg in Italien die 80 jährige Liv und der 19 jährige Paul aufeinander und hören einander zu. Während Liv Paul Helmut und Enzos Geschichte erzählt, schafft es auch Paul sich Liv und auch sich selbst gegenüber immer mehr zu öffnen und von seiner ersten großen Liebe Jonas und schlimmsten Verletzung zu erzählen. Nach und nach findet Paul sich selbst.

Die Geschichte ist authentisch erzählt & die Charaktere so wunderbar beschrieben, dass man sie zu kennen glaubt. Die Wechsel der Erzählperspektiven und Zeitebenen sind toll gestaltet, so dass man zwar jedes Mal beim Wechsel gerne im aktuellen Erzählstrang bleiben würde, sich aber mindestens genauso auf den anderen Part freut.

Zwischen den Liebes- und Lebensgeschichten der Protagonisten gibt es noch eine Menge geschichtlichen/politischem Hintergrund in Bezug auf die Zeit um 1950/1960, als es noch nicht erlaubt war, denjenigen zu lieben, den man eben liebt.

Zutiefst menschlich und ans Herz gehend - für mich ein Highlight, und das nicht nur in diesem Lesejahr, das man nicht verpassen sollte!