Vom Lieben und lieben lassen

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stella-sophie Avatar

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Aktueller denn je kommt dieses Buch mit seinen Regenbogenfarben auf dem Cover daher und hüllt den Leser ein in eine Geschichte rund um Toleranz, LGBTQ-Bewegung und Neuanfänge. Paul trifft während einer Wanderreise zur Selbstfindung in Italien auf die junggebliebene Seniorin Liz. Trotz anfänglicher Skepsis entwickelt sich zwischen den beiden eine Freundschaft, welche dadurch gestützt wird, dass Liz eine wunderbare Geschichtenerzählerin ist. In ihrer Erzählung geht es um die Liebesbeziehung zwischen Helmut und Enzo in den 1950er Jahren, welche noch durch weitaus weniger Toleranz geprägt ist, als das heute der Fall wäre. Paul hängt vor allem deshalb an Liz' Lippen, da auch er auf Männer steht, jedoch unfreiwillig geoutet wurde.

Als Leser schließt man alle Charaktere schnell ins Herz. Besonders Liz, die mit ihrem Witz und Charme, gepaart mit Stärke und Mut durch die Geschichte führt, ist auf Anhieb sympathisch. Der Schreibstil ist angenehm unterhaltsam, mit vielen Emotionen verknüpft und wird aufgelockert durch in Chatform geschriebene Social Media Nachrichten. Auch der Einwurf von italienischen Sätzen schafft Abwechslung. Durch überraschende Wendungen wird immer wieder Spannung aufgebaut sodass man selbst mitfiebert und auf ein gutes Ende hofft. Natürlich steckt auch ein bisschen Klischee und Vorhersehbarkeit in diesem Roman aber im großen und ganzen ist es eine runde Sache und die Geschichte wirkt in sich schlüssig. Gern hätte ich etwas mehr über Pauls Geschichte erfahren, aber vielleicht erscheint irgendwann eine Fortsetzung des Buches.

Empfehlen würde ich dieses Buch all jenen, die eine unterhaltsame Sommergeschichte lesen möchten und eine locker leichte Ablenkung vom Alltag gebrauchen können.