Hollywood im Klartext?

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sunny_brooks Avatar

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Rose McGowan ist eine Schauspielerin, vielen vielleicht bekannt aus ihren Rollen bei „Charmed“ oder „Scream“. Derzeit ist sie eher in den Schlagzeilen wegen dem sogenannten „Weinstein-Skandal“ – mittlerweile hat wohl schon jeder davon gehört.

Ihr Buch „MUTIG“ preist sie als Enthüllungsbuch an – es ist, dass muss man wissen, aber auch eine Biographie von Rose McGowan. Das Buch beginnt mit ihrer Kindheit als Sekten Mitglied der „Kinder Gottes“. Hier steht sie als Kind und dann noch als Mädchen auf der untersten Stufe der Sektenhierachie und wird Opfer von Misshandlung und Kinderarbeit.

Ich denke genau das war prägend für ihr weiteres Leben. Fünf Jahre nach dem sich ihre Familie von der Sekte getrennt hat lebte sie einige Zeit auf der Straße – nicht der Background den man von einem späteren Hollywoodstar erwartet hat. Sie hatte damals schon oft mit Übergriffen von Männern zu tun und als sie in Hollywood landet wird es nicht besser- nur erstmal subtiler. Sie selber nennt Hollywood auch eine Sekte und vielleicht hat sie Recht. Denn auch Sektenmitglieder schweigen sehr lange und werden zum Schweigen gezwungen. Mit dem Weinsteinskandal hat nun das Schweigen ein Ende.

Ich fand die Geschichte von Rose McGowan sehr spannend, sie kam von ganz unten und schaffte es bis nach oben, doch während ihres Weges hat sie sich selber verloren und erst jetzt wieder gefunden. Natürlich sind auch die Ausführungen über die Praktiken in Hollywood lesenswert. Ich denke beim nächsten Film den ich ihm Kino schaue werde ich manche Zeilen noch im Hinterkopf haben.

Leider gibt es inhaltlich auch ein paar Sachen die mir gar nicht gefallen haben. Z. b. auch einen „Fehler“ meiner Meinung nach. Da schreibt McGowan sie habe erst kürzlich ihre Schwester Marie getroffen nur um ein paar Seiten weiter darüber nachzudenken wie das Leben von Marie weitergegangen ist nach ihrem Weggang und ob sie überhaupt noch lebt… Das hätte eigentlich beim Lektorat auffallen müssen.

Generell sind viele Wiederholungen in den Buch, das stört mit der Zeit doch ein wenig, obwohl mir klar ist, dass sie damit die Wichtigkeit dieser Aussagen unterstreichen möchte. Man merkt auch sehr, dass hier eine „Feministin“ schreibt – das ist nicht schlimm aber es kam mir öfters beim Lesen in den Sinn, das sie viele Sachen evtl. zu sehr mit ihrer Vergangenheit und ihren Erfahrungen in Zusammenhang sieht.

Für mich als Schlussfazit: Ein spannendes Buch, das nicht nur für Fans von Rose McGowan etwas ist, sondern auch von jedem der hinter die Fassade Hollywood schauen will. Trotzdem gibt es für mich ein paar Abstriche wegen den oben genannten Punkten.