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adelheid von buch Avatar

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Rose McGowan ist bekannt als Schauspielerin, besonders aus der Serie „Charmed“. In ihrer ungewöhnlichen Kindheit als Mitglied der Sekte „Kinder Gottes“ in Italien wurde sie mit vielen Dingen konfrontiert, die nichts mit behütetem Aufwachsen zu tun haben. Das wurde leider nicht besser, als die Familie aus der Sekte floh und nach Amerika übersiedelte. Mit dem damit verbundenen Kulturschock und den sich im weiteren Leben abspielenden Katastrophen innerhalb und außerhalb der Familie war sie ziemlich allein gelassen. Auch nachdem sie als Schauspielerin auf der Straße entdeckt und schließlich berühmt wurde, war sie immer auf sich allein gestellt. Sie erzählt ihre Geschichte, wie sie sie erlebt hat. Nüchtern und ungeschönt und immer den Finger direkt in der Wunde. Es ist auch ein Blick hinter die Kulissen von Hollywood, der in jedem Fall nur beispielhaft für das Verhalten insbesondere von Männern in Machtstrukturen steht. Die können bestehen, weil jede Menge Leute darüber schweigen und weil die Gesellschaft damit überfordert ist, sich damit auseinanderzusetzen. „Mutig“ ist deshalb auch genau der richtige Titel für das Buch. Rose hat die Erfahrung ja schon oft genug gemacht, dass lieber weggesehen wird, dass lieber an Gewohntem festgehalten wird, Unruhestifter drangsaliert werden.
„Mutig“ ist ein unbequemes Buch. Ich finde es wichtig, dass diese Geschichte(n) jetzt ans Licht gebracht werden. Es ist gut, dass Rose ihren Promi-Status dazu benutzt, sich stellvertretend für viele andere Frauen Gehör zu verschaffen. Wir brauchen mehr davon. Dadurch wird es möglich, dass das Dilemma überhaupt erstmal wahrgenommen wird. Vieles davon passiert unbewusst und wird nicht hinterfragt. Sich damit auseinanderzusetzen kann Veränderungen in Gang zu bringen, die letztlich allen Menschen Nutzen bringen können. Rose McGowan leistet einen ganz entscheidenden Beitrag dazu.
Ihr Buch ist nicht nur einfach irgendeine Autobiografie. Es ist auch nicht irgendein Enthüllungsbuch. Hier geht es um viel mehr. In den letzten Kapiteln bringt Rose McGowan ihre Botschaft nochmal auf den Punkt. Es lohnt sich, das zweimal zu lesen: Wenn die Männer (und auch Frauen) aufhören, Frauen zu unterdrücken und zu misshandeln, wird jede Menge Energie auch für ihre eigene Entwicklung frei. Es ist wichtig, Frauen stark zu machen, ihr Leben nach ihren Vorstellungen gestalten zu können. Die Freiheit der Frauen ist gut für die gesamte Gesellschaft, niemand muss dafür zurückstecken.