Biografiesammlung, Jugendbuch und viel mehr

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Auf den ersten Blick lässt das Format auf ein sperriges Schulbuch schließen. Innen kommt es aber zum Glück ganz anders daher, sodass ich ihm gerne verzeihe, für gemütliche Zeiten in der Badewanne zu schwer zu sein. Ich habe es häppchenweise in zwölf Mittagspausen gelesen und genossen.




Die mutigen Taten der beschriebenen Personen sind alle unterschiedlich und doch - wie es sich für einen Theologen als Autor und den Gabriel-Verlag gehört - alle von tiefer Gottgläubigkeit geprägt. Dies ist kein böser Gott, wie ihn viele Menschen gerne hätten, um ihre schwarze Seele besser auszuleben. Es ist auch kein strafender Gott, wie ihn manch ein Religionsführer gerne hätte, um seine Schäfchen brav, klein und gottesfürchtig zu halten. Nein, alle zwölf beschriebenen Menschen lassen erkennen, dass Sie von einem gerechten Gott überzeugt sind. Ob dies nun die sehr kirchenfern beschriebene Alice Schwarzer ist, die überzeugt davon ist, dass es keinen Grund für die vermeintliche Übermacht des Mannes ist. Oder gleich mehrere Menschen, die sich für Frieden und Freiheit einsetzen. Oder die Muslimin Ayaan Hirsi Ali, die erkennt, dass Allah gar nicht so ist, wie es manch einer ihrer Glaubensbrüder gerne hätte. Oder der uns schon aus der Leseprobe bekannte Luther, der mit der römisch-katholischen Kirche und ihren zum Teil fast menschenverachtenden Praktiken nicht mehr klar kommt.




Die Reihenfolge innerhalb des Buches erscheint mir wahllos. Gut gefällt mir aber der hohe Anteil von Frauen mit 7 von 12 Biografien. Alles ist flott, aber nicht flapsig geschrieben und durchaus nicht nur für Jugendliche eine echte Bereicherung des Buchregals und der Allgemeinbildung.