Ein Fortsetzungroman mit Charakter und inneren Witz !

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sven zipperling Avatar

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„ Mutter bei die Fische" - Ein Küstenroman - von Marie Matisek, erschien im Liest Verlag.

 

Der Nachfolgeroman von „ Nackt unter Krabben", 2012 ebenfalls im List Verlag erschienen, liest sich am Besten in einem Strandkorb an der Nord- bzw. Ostseeküste oder sofern man sich dorthin in einem Urlaub träumt oder einen solchen Urlaub plant. Der vorliegende Roman ist der bekannten flüssigen und sehr entgegenkommenden Schreibweise verfaßt und nimmt den Leser sofort wieder ins Geschehen mit. Von Vorteil ist es hierbei sicherlich, wenn man bereits „ Nackt unter Krabben „ gelesen hat, welcher die Verständnis und Denkweise der Insulaner und der Fremden besser erschließt. Und vorab noch einer kleiner Hinweis. Sofern das fiktive Heisterhoog durchaus als reale Insel existiert, so wurde im Einband des ersten Buches noch von einer unbekannten Insel gesprochen. Diesmal verrät uns Marie Matisek ihr kleines Geheimnis, ihr Herz schlägt für Amrum.

Die Handlung des Romans dreht sich wieder um die kleinen und großen Sorgen des frisch gebackenen Strandkorbvermieters Falk und seinen Angehörigen. Falk der in der zurückliegenden Saison alle seine Einnahme nach einem geplatzten Immobiliengeschäft mit dem inselansässigen Hubert von Boistern verloren hatte, wird nunmehr von der Inselgemeinschaft, als einer der Ihrigen, anerkannt und unterstützt. Bürgermeister Jörn verschafft ihn kurzfristig, eine zeitlich befristete Stelle, in der Kurverwaltung und damit beginnen auch Falks Probleme. Sein Freund Bertie benötigt kurzfristig eine Tätigkeit, um eine Drehpause beim Film zu überbrücken. Hatte er Anfangs an eine Saisonstelle in Fals Starndkorbvermietung gedacht, so kommen Falk, als „Tourismusmanager", ganz andere Ideen. Soll er doch das Image von Heisterhoog aufzupolieren und was wäre besser dazu geeignet, als einen Kinofilm vor Ort zu drehen. Worauf sich Falk dabei einerlei einläßt, ist ihn nicht bewußt. Filmleute leben in einer anderen Sphäre und haben auch andere Vorstellungen vom Leben und Handeln, als die heimischen Insulaner. Sein „Freund" Thies, der Vogelwart und heimliche Sheriff von Heisterhoog, beobachtet besonders kritisch die Dreharbeiten und greift bei Verstößen auch schon mal zu drakonischen Maßnahmen, welche Falk wiederum ausbügeln muß. Und da ist auch noch seine Mutter Grit, welche sich in der vorherigen Saison in den Piet verliebt hat und nunmehr das erste Mal in ihrem Leben einen vierwöchigen Urlaub auf der Insel verbringt. Die Welt von Falk wäre soweit noch zuertragen, wenn nicht eines Tages sein berühmter Schriftstellervater Harms vor seiner Kate erscheinen würde. Sichtlich gealtert und scheinbar krank. In Wirklich ein gesuchter Steuerflüchtling in den USA und nunmehr auf der Erbe von Falk scharf. Und da ist noch der Traum von Falk, welcher im Prolog des Roman beschrieben wird. Verheiratet mit seiner Freundin Gina und Vater von zwei Kindern. Ein Traum der sich fast am Ende in die Realität umsetzt, denn Gina ist schwanger. So klären sich auch ihre Stimmungsschwanken der letzten Wochen auf, welche in endlosen Trosttelefonaten zwischen Heisterhoog und Berlin endeten. Im Epilog wird eine Zukunft gezeichnet, die folgerichtig erscheint. Wünschenswert wäre jedoch ein weiterer Roman dieser Reihe. Ein Roman der den Weg dorthin beschreibt. Ich bin jedenfalls gespannt, ob Marie Matisek diese Lücke schließt oder einen neuen Handlungsfaden aufnimmt.