Ein schönes Buch

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rebekka Avatar

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Endlich mal ein Roman, der hält, was die Leseprobe verspricht: nette Unterhaltung. Marie Matisek versammelt auf 266 Seiten ein Personal, wie man es sich sympathischer nicht vorstellen kann - einen ehemaligen Philosophiestudenten, der von seinem Onkel einen Strandkorbverleih geerbt hat und seitdem selbstgenügsam und zufrieden auf einer kleinen Nordsee-Insel lebt, skurrile Einheimische, von denen sogar „der böseste Mann auf Heisterhoog“ viel Herz und Mitmenschlichkeit beweist, eine patente Mutter und eine liebenswerte Angebetete, und ein Helfer, der ein bisschen langsam ist im Kopf, aber von allen ausgesprochen liebevoll behandelt wird. Selbst das einzige Charakterschwein im ganzen Buch verursacht kein Bauchgrimmen, sondern provoziert nur mildes Schmunzeln. Mit anderen Worten: Es handelt sich um so etwas wie ein Märchen, eins, das ohne böse Hexen, fiese Zauberer, mörderische Riesen auskommt und gute Laune weckt. Marie Matisek, die mit ihrer Familie im Umland von München wohnt, hat auf ihrer Urlaubsinsel an der Nordsee wohl das wahre Paradies gefunden. Und es gelingt ihr, dieses Gefühl des Wohlbehagens, das sie dort empfindet, auf ihre Leser zu übertragen. Schon nach ein paar Seiten will man sofort die Koffer packen, nach Heisterhoog fahren, dem Shanty-Chor lauschen und in einem Strandkorb von Falk Thomsen den Tag verträumen. Ein schönes Buch, nicht nur für die Ferien am Strand.