Moin moin auf Heisterhoog

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Falk Thomsen hat vor einem Jahr die Strandkorbvermietung auf Heisterhoog geerbt. So langsam hat er sich auf dem Eiland eingelebt. Um sich seinen Lebensunterhalt zu sichern, nimmt er über die Wintersaison verschiedene Jobangebote wahr. Das lukrativste kommt von der Touristeninformation. Falk soll eine Mitarbeiterin während des Mutterschutzes vertreten. Seine Aufgabe ist es, Heisterhoog für neue Touristen attraktiv zu machen und dafür etwas Neues ins Leben zu rufen. Diese Aktion ist besonders wichtig, da gerade die Nachricht über den neuerrichteten Off Shore Windpark in den Zeitungen vermeldet wurde. Touristen wollen ihre Aussicht natürlich nicht durch Windräder verbaut sehen und der Bürgermeister befürchtet arge Einbußen für seinen Ort. Da kommt der Anruf eines alten Freundes wie gerufen, der auf der Suche nach einem passenden Filmset ist. Falk bietet ihm den Strand von Heisterhoog an, ohne allerdings an den Umweltschutz zu denken. Erneut kommt es zu hitzigen Diskussionen im Gemeinderat.

Marie Matisek kreiert auch im zweiten Teil um das Nordseeidyl Heisterhoog wahre Urlaubsstimmung. Man riecht förmlich die salzige Luft zwischen den Seiten, hört in der Ferne einen Shanty Chor proben und fühlt sich beim Lesen direkt in einen Strandkorb versetzt. Der junge Strandkorbvermieter hat sich wirklich einen schönen Fleck zum Leben ausgesucht. Verständlicherweise hält er trotz der kritischen Stimmen seiner Familie und Freundin daran fest. Die bereits aus dem ersten Buch „Nackt unter Krabben“ bekannten Figuren erhalten teilweise einen zweiten Auftritt. Die Fortführung einiger Beziehungen macht die Geschichte lebendig, ohne Neueinsteigern den Spaß zu nehmen. Die notwendigen Informationen fließen wie nebenher mit ein. Hatte Mutter Grit im ersten Band nur einen Gastauftritt, bekommt sie nun erheblich mehr Raum. Zusätzlich taucht auch Falks Vater auf, mit dem beide so ihre Probleme haben. Die überwiegend sympathisch dargestellten Charaktere haben den passenden friesischen Charme.

Zu den persönlichen Sorgen der fiktiven Figuren, wird auch wieder am Rande ein aktuelles Thema zur Region behandelt. Diesmal geht es um Umweltschutz und die Problematik der erneuerbaren Energien in der Urlaubsregion Nordsee. Der Naturpark muss schon allein wegen der Brutvögel geschützt werden. Ein Filmdreh mit seinen unzähligen Mitarbeitern und Komparsen wirkt sich da natürlich negativ aus. Da es dabei aber auch immer um viel Geld geht, bietet das spannungsgeladene Umfeld natürlich auch witzige Situationskomik. Das Konzept ist bereits im vorhergehenden Band aufgegangen und verspricht erneut kurzweilige Unterhaltung. Matiseks Schreibstil ist dabei leicht und eingängig, sodass das Buch die richtige Wahl für einen Strandurlaub ist. Das offene Ende lässt auf eine weitere Fortsetzung zwischen Falk und seiner Freundin Gina hoffen.