Schöner, norddeutscher Inselroman

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Mutter bei die Fische ist der Fortsetzungsroman von "Nackt unter Krabben", in dem es wieder um Falk den Strandkorbvermieter auf Heisterhoog geht.
Falk hat von seinem Onkel eine Strandkorbvermietung gemeinsam mit seinem Vater geerbt, da dieser das Erbe ausgeschlagen hat, ist nun Falk auf der Insel und führt das Unternehmen weiter. Er lebt noch nicht lange dort und führt mit seiner Freundin Gina eine Fernbeziehung und sieht diese nur alle paar Wochenenden.
Mit einem Nebenjob in der Kurverwaltung hält sich Falk über Wasser, solange noch keine Hauptsaison ist. Seine Freundin Gina sieht in seinem neuen Job eine Chance für ihn, Falk ist jedoch mit seinem bisherigen Leben zufrieden.
Kaum in seinem neuen Job muss Falk sich auch schon um die "Inselrettung" kümmern aufgrund rückgehender Touristenzahlen wegen eines Gerüchtes in den Medien, die besagen, dass auf Heisterhoog ein Windpark entstehen soll.
Durch Zufall bekommt Falk durch einen alten Freund ein Filmteam auf die Insel, womit auf einen Schlag alle finanziellen Sorgen gelöst sind, aber das Chaos lässt nicht lange auf sich warten, denn kurz nach Anlegen der Fähre stellt Falk fest, dass für 70 Komparsen keine Unterkunft gebucht wurde. So quartiert er sie kurzerhand in seine Strandkorb- Halle ein.
Und dann taucht auch noch Falks Mutter auf, die ganz zu seiner Überraschung zu Besuch bei Piet ist, den er aus seinem Shanty- Chor kennt. Die Beiden sind frisch verliebt und an diesen Anblick muss Falk sich erst einmal gewöhnen. Als dann aber noch sein Vater aufkreuzt, der sich sein ganzes Leben nicht um seinen Sohn gekümmert hat ist das Chaos perfekt. Sein Vater hat die Familie schon verlassen, als Falk erst 4 Jahre alt war und seine Mutter hat ihn seither nicht mehr gesehen. Falk versucht mit allen Mitteln eine Begegnung zwischen den Beiden zu verhindern, um seine Mutter nicht in ihrem Glück mit Piet zu stören- aber schließlich ist eine Begegnung nicht mehr verhinderbar, da sein Vater auch nicht die Insel verlassen will.
Das Buch ist sehr schön, flüssig und interessant geschrieben. Die Charaktere sind allesamt realistisch beschrieben und jeder hat so seine Eigenarten, die das Buch so lebendig werden lassen. Auch die Story des Buches fand ich sehr ansprechend und nicht so wie vermutet eine eher oberflächliche Urlaubslektüre. Das Cover erinnert zu sehr an die Romane von Dora Heldt und daher vermutet man dort Parallelen- fand dieses Buch aber wesentlich besser geschrieben.
Auch der Titel lässt eher vermuten, dass es sich um eine Satire oder Ähnliches handelt, es ist auch durchaus mit Witz geschrieben, aber nicht durchweg.
Alles In Allem aber ein Super - Roman.