Möglicherweise eine Streitschrift für das Recht Mutter zu sein

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imperatorwilma Avatar

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Bei dem Buch handelt es sich um eine Zusammenstellung von Beiträgen unterschiedlichster deutschsprachiger Autorinnen, die eines gemeinsam haben: Sie alle haben ein Kind (oder mehrere) zur Welt gebracht uns sich dann anschließend mit den positiven und negativen Seiten davon auseinandersetzen müssen. Uns so findet sich hier eine Bandbreite, hin von Kritik am gesellschaftlichen Bild der Familie bis zu Selbstreflexion des Kinderwunsches und was es bedeutet, Kinder in die Welt zu setzen.

Sprachlich befinden sich unter den Beiträgen der Autorinnen wahre sprachliche Schätze. Man wird mitgerissen, bildet sich eine eigene Meinung bzw. erweitert diese und kommt aus dem Lachen und Weinen nicht mehr heraus angesichts der schreienden Ungerechtigkeiten, mit denen sich Frauen, insbesondere Mütter in unserer scheinbar aufgeklärten Gesellschaft herumschlagen müssen und der herzerwärmenden Geschichten, wie die Autorinnen zusammen mit ihren Kindern über Grenzen hinausgewachsen sind.

Mich am meisten begeistern konnten letztendlich aber die schon fast streiterisch und aufrührerisch anmutenden Apelle an alle Mütter, Frauen, ja an die ganze Welt. Bei den schreienden Ungerechtigkeiten, die man leider viel zu schnell wieder aus seinem Kopf versucht zu verbannen, die hier aber eiskalt angesprochen werden, blieb mir als Mann, der es wagt, sich als Feminist zu bezeichnen, nichts anderes über, als mit ausgestreckter Faust und erhobener Fahne die Barrikaden zu erklimmen, im Kampf für die Gleichheit aller Menschen. Bei armutsgefährdeten Alleinerziehenden denen die Kinder wirklich wie ein Klotz am Bein erscheinen muss, den sie vom Staat umgeschnallt bekommen, selbstzufriedenen Männern, die es wagen, die Bedürfnisse der Frau nach Selbstbestimmung durch ihr familiär destruktiv erscheinendes Verhalten und den Vorurteilen, die man sich ausgesetzt sehen muss, nur weil man unter Schweiß, Blut und Tränen ein Kind aus seinem Leib herausgepresst hat, kommt einem letztendlich das essen wieder hoch und man fragt sich, was mit unserer Welt eigentlich falsch gelaufen ist. Der Appell, der hier im Buch verpackt ist, hat mich auf ganzer Ebene erreicht und gezeigt, dass es für den Kampf für die Mutter niemals zu spät ist. Alleine deswegen, dass dieses Buch mir gezeigt hat, was es heißt Mutter zu sein, kann ich es nur weiterempfehlen und möchte es schon fast jedem Mann, dem ich begegne in die Hände drücken. Ich bin Begeistert.