Mutterschaft in allen Facetten

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Das Buch behandelt in fünfzehn in sich geschlossenen Kapiteln das Thema „Mutterschaft“ aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Denn jede der Geschichten stammt von einer anderen Autorin.

Nicht alle Kapitel handeln von Geburten. Es gibt auch Kapitel über finanzielle Probleme von Alleinerziehenden, über schwarz angestellte Haushaltshilfen, über Adoptionen und Morde.

Beim Lesen wurde mir bewusst, dass das Buch nicht nur aus geburtsthematischer Sicht für mich persönlich sehr interessant ist. Denn viele Beiträge behandeln auch explizit die Situation von Autorinnen als Müttern von kleinen (und größeren) Kindern. Das trifft auf mich nun auch zu, immerhin habe ich mittlerweile drei Bücher veröffentlicht. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass viele der Probleme und Situationen auch Mütter treffen, die in anderen Branchen arbeiten.

Natürlich hätte ich mir Beiträge gewünscht, in denen es explizit um die Geburt ging — allein schon, damit das Buch umso besser zu meinem Blog passt… Es ist aber verständlich, dass viele Autorinnen die Zeit des Mutterseins in den Fokus rücken.

Stilistisch unterscheiden sich die Beiträge sehr stark von einander. Manche sind sehr persönlich, andere zielen eher auf das große Ganze ab. Und in dieser Vielfalt bilden die Beiträge dann doch wieder ein ziemlich vielstimmiges Bild von Mutterschaft. Wie auch schon in Mütter der Neuen Zeit kommen in diesem Buch vor allem diejenigen Frauen zu Wort, die eine bestimmte Voraussetzung erfüllen. Bei Mütter der Neuen Zeit war es ein Lebensstil ohne Kindergarten; in diesem buch war es nun die Schriftstellerei als Beruf.

Insofern bildet keines der beiden Bücher eine komplette Gesellschaft ab. Dennoch lassen sich aus beiden Büchern viele Anregungen und Denkanstöße ableiten, die über die persönliche Lebensgestaltung hinausgehen.

Wie wollen wir eigentlich leben? Welchen Aspekten schenken wir Beachtung und welchen nicht?

Mutter werden, Mutter sein hat mich manchmal zum Lachen, häufig zum Nachdenken gebracht. Und es hat mich darin bestärkt, dass es wichtig ist, Geburt und Mutterschaft nicht als Einzelschicksale zu sehen, sondern die gesellschaftlichen Zusammenhänge dahinter zu beleuchten und für eine Welt einzutreten, in der jeder Mensch geborgen geboren wird und aufwachsen kann.