Wer bin ich?

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Das Thema des Buches, das bereits im Titel ganz treffend enthalten ist "Mutter werden. Mutter sein." ist für mich gerade aus aktuellem Anlass besonders interessant. Mein Mann und ich erwarten derzeit unser zweites Wunder, wir freuen uns unbändig, aber gleichzeitig kämpfe ich eigentlich noch damit mich in der Rolle der 1-Kind-Mama zurecht zu finden. Nun kommt schon das zweite und ich kann noch den ein oder anderen Denkanstoß vertragen. So bin auch direkt an diesem Buch hängen geblieben. Auf dem Cover skizziert ist eine schwangere Frau im Lotussitz, irgendwie strahlend, irgendwie in sich ruhend, irgendwie bei sich. Das suche ich - das möchte ich gerne sein!

Inhaltlich werden in 15 Beiträgen plus Vorwort verschiedene Aspekte der Mutterschaft beleuchtet. Diese sind jeweils von unterschiedlichen Autorinnen. Besonders beeindruckend fand ich hierbei die Beiträge von Barbara Rieger, Sandra Gugic und Helena Adler.

Barbara Rieger's Beitrag liest sich fast ein bisschen wie ein Brainstorming zum Thema Kinderkriegen. Eine Sammlung von Ratgeber-Facts, eigener Erfahrung, Klatsch & Tratsch - so richtig nachvollziehbar aber erst wenn man selbst bereits eine Geburt erlebt hat! Mehr als einmal saß ich beim Lesen mit einem grinsenden Gesicht da und dachte mir "Ja, genau so hab ichs auch erlebt!".

Sandra Gugic schreibt über die Zerrissenheit und die Zeitprobleme die man als Mutter hat. Zum Einen muss so vieles unter einen Hut gebracht werden, andererseits ist man fast nie dazu fähig mit ganzem Herzen und Verstand bei einer Sache (wahlweise Kind ODER Arbeit) zu sein. Dies führt natürlich wiederum zu Frustration.

Bei Helena Adler's Beitrag fand ich schön, wie ehrlich sie ihr Kind beschrieben hat: "Du bist meine Sonne" - genauso laut und penetrant, genauso wunderschön und alles einnehmend, strahlend, leuchtend. Da musste ich an mein "großes" Kind denken. Wieder ein - "ja, das seh ich auch so"-Moment.

Insgesamt liest sich das Buch recht flüssig, die Kapitel sind nicht sehr lang. Jedes ja in sich abgeschlossen, so dass man auch gut mal eine Denkpause einlegen kann. Ein bisschen viel war mir der Aspekt des Mutter seins vs. SchriftstellerIn seins - dies wird in den meisten Beiträgen thematisiert. Hier kann ich mich als "reine" Leserin nicht ganz einfühlen. Alles in allem kann ich das Buch aber empfehlen, ich finde es aber für bereits "seiende" Mütter geeigneter als für noch "werdende".