Fast eine Querschnittstudie

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conny bee Avatar

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Das Cover des Buches ist passend gewählt mit den rosa Linien, die an Gehirnwindungen erinnern. Allerdings ist der Titel etwas irreführend, obwohl es primär um Mütter geht, betrifft das Thema alle Eltern bzw. Erziehungsberechtigten.
(Ich nutze im Laufe der Rezension das Wort Mutter/Mütter, da es am Häufigsten in den beschriebenen Studien und im Buch vorkommt, allerdings meine ich damit durchaus alle Erziehenden.)

Die Autorin Chelsea Conaboy geht in neun Kapiteln darauf ein, wie die Erwartungen an "Mütter" in der Gesellschaft und vor allem Wissenschaft aufkamen und welche neuen Sichtweisen es gibt. Dabei nimmt sie Bezug auf ihr eigenes Leben oder schildert das Erleben interviewter Mütter. Sie geht dabei verschiedenen Fragen nach: Gibt es einen Mutterinstinkt? Was verändert sich bei Menschen, wenn ein Baby da ist? Haben wir dieses eine Kochrezept, das uns sagt, was wir tun sollen? Wie geht man in dieser lebensverändernden Phase mit sich selbst um?

Conaboy trägt hier viele Studien zusammen, die vor allem das mütterliche Gehirn untersucht haben und dadurch Erkenntnisse ableiten. Es ist sehr wissenschaftlich geschrieben und ausführlich. Man merkt: hier hat jemand sehr gut recherchiert und gibt uns mit 60 Seiten Anhang auch die Möglichkeit dies noch zu vertiefen.

Ich fand die Studien- und Gedankenauswahl sehr interessant und bin gespannt die Veränderungen zu beobachten. Ich glaube manche Hinweise beruhigen einen auch während und nach der Schwangerschaft. Denn ein Baby ist eine einschneidendes Erlebnis auf das unser ganzer Körper reagiert. Dieses Wissen hilft einem womöglich sich selbst besser zu verstehen.

Allerdings ist das Wissenschaftiche nicht immer leicht zu lesen und mit viel Input verbunden, sodass ich das Buch immer mal wieder zur Seite legen musst, um die Folgen der aufgeworfenen Fragen sinken zu lassen. Auch kann ich nicht immer die Fülle an Ratten-Studien nachvollziehen, da man hier ja doch differenzieren muss, die dort erhaltenen Erkenntnisse auf Menschen zu projizieren.

Dennoch gab es für mich selbst viele Erkenntnisse und ich bin neugierig darauf wie sich die Wissenschaft in diesem Bereich weiterentwickelt.