Beklemmende Autobiografie

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
zeilentänzer Avatar

Von

"Mutterkuchen" erschien im August dieses Jahres und ist, soweit vorweg, keine leichte Kost, sodass das Buch sich an Erwachsene richtet, die sich in der Lage fühlen, sich mit Themen wie Missbrauch, Vernachlässigung und Gewalt auseinanderzusetzen. Es handelt sich um einen autobiografischen Roman, der mir beim Lesen sehr nahe ging.

Marie On erzählt sehr persönlich von ihrem Elternhaus, indem sie keine Liebe erfuhr. Nachdem ihr prügelnder Vater die Familie verlassen hat, muss sich Marie dem neuen gewalttätigen Freund der Mutter stellen. In der Folge verschwindet sie, konsumiert Drogen, Alkohol und Medikamente, um ihr Leben aushalten zu können.

Marie On bewegt sich nicht in der Opferrolle, was durchaus bemerkenswert ist, hier aber sicher auch so gewollt. Ein aufwühlendes, beklemmendes und sehr verstörendes Buch, indem die Autorin von frühesten Kindheitserfahrungen berichtet, die sich im weiteren Verlauf wiederholen oder verschlechtern, wie sie das durchsteht, durch schwere Phasen geht und wie sie zu sich selbst fand.

Fesselnd geschrieben, sehr nahegehend, mutig und stark.